Konzept stößt auf wenig Interesse
So richtig will der Funke bei den Geesthachtern für das Klimaschutzkonzept der Stadt nicht zünden. Seit einem Dreivierteljahr verfolgt die Stadt das ehrgeizige Ziel, bis zum Jahr 2030 den Kohlendioxidausstoß deutlich zu reduzieren und den Energiebedarf möglichst zu 100 Prozent mit regenerativen Energien zu decken. Ob das funktioniert, erscheint mehr als fraglich. Denn das Interesse der Geesthachter an diesem Vorhaben tendiert ganz offensichtlich gegen Null.
Am 13. März 2014 hat die Stadt den Startschuss für das Projekt gegeben, das den Steuerzahler 45 000 Euro für das jetzt vorliegende Gutachten kostet. Zusätzlich hat sich im April des Vorjahres ein Arbeitskreis Klimaschutz gebildet, der regelmäßig tagt. Zusätzlich will die Stadt auch für drei Jahre befristet einen Klimaschutzmanager einstellen.
Die Geesthachter lässt das alles kalt. Im Juli sollte ein Zwischenergebnis im Ratssaal vorgestellt werden - es kam kein einziger Besucher. Auch die 20 Zuhörer, die jetzt an der Präsentation des Konzepts teilnahmen, waren zum größten Teil Politiker und Umweltschützer.
Die Möglichkeiten für die Geesthachter sind begrenzt. "Ökonomisch sinnvoll ist es, in Bestands-Immobilien erst dann aktiv zu werden, wenn Bauteile reparaturbedürftig sind. Alles andere rechnet sich nicht. Ein neues Dach finanziert sich nicht durch die Einsparung an Energie", sagte Diplom-Ingenieur Jörg Wortmann beispielsweise bei der Präsentation des Gutachtens.
Für die Sozialdemokraten ist das Papier zumindest ein guter Anfang. "Es liegt aber noch viel Arbeit vor uns", sagte Hans-Werner Madaus, Vorsitzender des Energie-Ausschusses. "Der Bericht macht aber auch deutlich, dass eine hundertprozentige Versorgung der Stadt mit erneuerbarer Energie und Kohlendioxid-Neutralität bis 2030 schwer oder überhaupt nicht zu erreichen ist", so der Sozialdemokrat weiter. Ein erster Schritt sei die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED, weitere müssten folgen. "Erst einmal sollte es aber eine Präsentation des Berichts für alle Ratsherren geben, damit wir wissen, worüber wir reden", so Madaus.