Geesthacht (ger). Schon allein der Blick auf die Wahlergebnisse macht deutlich, warum Geesthacht während der Jahre der Weimarer Republik landläufig “Klein Moskau“ genannt wurde.
Zwischen 41 und 44 Prozent der Wählerstimmen sicherte sich die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) bei der Stadtvertreterwahlen 1924 bis 1930, die SPD holte gleichzeitig 20 bis 23 Prozent der Stimmen - somit gingen fast zwei Drittel der Sitze im Geesthachter Stadtrat ans linke Lager. Warum Geesthacht zur Linken-Hochburg wurde, damit befasst sich ausführlich die neueste Ausgabe der "Lauenburgischen Heimat" (Heft 196). Hansjörg Zimmermann beleuchtet unter der Überschrift "Klein Moskau entsteht" die Anfangsjahre der SPD in Geesthacht ab 1880. Dafür hat er beispielsweise alte Mitgliedsverzeichnisse ausgewertet und liefert eine genaue Berufsgliederung der frühen SPD-Mitglieder. Zudem geht er ausführlich auf die Rolle der Frauen ein, die bei der SPD schon lange vor dem Frauenwahlrecht aktiv waren.
Die neueste Ausgabe der "Lauenburgischen Heimat" ist ab sofort für 12,50 Euro erhältlich - unter anderem im Krügerschen Haus, Bergedorfer Straße 28.