Nabu: Geesthacht 784 Mitglieder engagieren sich für die Natur - Ausstellung im Museum - Geburtstagsparty im Oktober
Sie sind auf Bäume geklettert, haben Nistkästen angebaut, Vögel gezählt, Sandbänke gerettet und Waldflächen gekauft, um sie für die Natur zu bewahren: Die Ortsgruppe Geesthacht des Naturschutzbundes (Nabu) kann auf diverse Verdienste für Natur und Umwelt in der Region verweisen. Zudem wird sie gehört, wenn es um umweltrelevante Projekte in und um Geesthacht geht. Jetzt feiert die Ortsgruppe den 50. Geburtstag mit einer Ausstellung im Krügerschen Haus.
Angefangen hatte alles 1964 mit 27 Gründungsmitgliedern - darunter auch der damals 16-jährige Rainer Hutterer. Heute trägt er einen Doktortitel und lebt in der Nähe von Bonn. Er will auf jeden Fall dabei sein, wenn im Oktober die große Geburtstagssause im Oberstadttreff steigen soll. Am Rahmenprogramm wird noch getüftelt. Aber so, wie sich der Nabu Geesthacht in den vergangenen 50 Jahren mit inzwischen 784 Mitgliedern entwickelt hat, kann man davon ausgehen, dass es insbesondere eine bodenständige Veranstaltung wird, die die Natur auch in Zukunft im Blick hat.
Gestartet wurde 1964 als Ortsgruppe im deutschen Vogelschutzbund. Allein im Rahmen des Nistkästenprogramms wurden bis 1978 etwa 1000 Behausungen für Vögel in der Region angebracht. 1977 wurde der Kampf um den Erhalt der Sandbank Hachedesand in der Elbe kurz vor der Staustufe als Vogelschutzinsel von Erfolg gekrönt. 1979 wurde das erste Waldstück bei Krüzen für den Kranich-Schutz gekauft. Heute verfügt der Nabu Geesthacht über insgesamt rund elf Hektar Schutzflächen. "Seit 1990 investiert allein unser Ortsverband jedes Jahr fast 5000 Euro in den Ankauf von Flächen für den Naturschutz - insbesondere im Osten Deutschlands", sagt Kassenwart Helmut Knust. 1992 dann die Fusion mit den Naturschützern aus den neuen Bundesländern zum Nabu.
Doch auch direkt vor der Haustür sind Nabu-Mitglieder aktiv. So schreiben sie sich den Schutz der Besenhorster Sandberge in den 1990er-Jahren auf die Fahne. Zudem werden jedes Jahr gut zwei Kilometer Krötenschutzzäune verlegt und täglich kontrolliert. Ganz zu schweigen von den Fledermausbunkern sowie dem Einsatz für Schwalben, Biber und eine Orchideenwiese, auf der im Raum Escheburg das Knabenkraut gleich in 20 000-facher Ausführung wächst.
Im Rahmen der Ausstellung, die bis zum 28. Februar während der Öffnungszeiten des Museums (Bergedorfer Straße 28, zwei Euro Eintritt) läuft, sind Gründungsurkunden, Natur-Sammelalben und Tierbestimmungsbücher aus den 1950er-Jahren sowie Präparate von Säugetieren, Pilzen und Vögeln zu sehen, die zum Teil bereits seit Jahrzehnten an der Buntenskampschule im Biologie-Unterricht eingesetzt wurden.
Wer Nabu-Mitglied werden will, zahlt 48 Euro im Jahr (Familien 55, Kinder bis 14 Jahre 18). Infos unter Telefon (0 41 52) 7 512 68.