Energiewende: Sven Minge holt Politik an einen Tisch - Bürgerbeteilungsmodell denkbar
Unaufhörlich rauscht das Wasser der Elbe durch das Stauwehr der Elbe - bis zu 800 Kubikmeter pro Sekunde. Eine Energie, die unbedingt genutzt werden müsste, sagt Sven Minge (CDU). Der neue Vorsitzende des Geesthachter Energieausschusses will einen neuen Anlauf starten, um in den Fluten der Elbe ein Laufwasserkraftwerk zu installieren. "Leider ist die Diskussion vor ein paar Jahren eingeschlafen. Dabei ist sie durch die Energiewende so aktuell wie nie zuvor", sagt Minge, der das moderne Wasserkraftwerk im Ausschuss neu beleben möchte.
52 Millionen Kilowattstunden Strom könnten mit Turbinen in der Elbe erzeugt werden, hatte eine Studie vor fünf Jahren bereits ergeben. Doch als an gleicher Stelle die Fischtreppe gebaut wurde, war das Thema tot. "Dabei könnte das Kraftwerk auch neben der Fischtreppe gebaut werden, darüber gibt es sogar ein Gutachten", sagt Minge. Immerhin könnte die Stadt mit dem Kraftwerk quasi auf einen Schlag ihr Ziel erfüllen, ausschließlich von regenerativer Energie zu leben.
Er will jetzt schnellstmöglich Vertreter der Hansestadt Hamburg im Energieausschuss mit an den Tisch holen, um eine erneute Prüfung anzuschieben. "Wir brauchen Hamburg mit im Boot, denn die haben dort aufgrund der Staatsverträge die Planungshoheit", sagt Minge.
50 Millionen Euro könnte das klimafreundliche Kraftwerk kosten, wurde seinerzeit ermittelt. Minge schwebt zur Finanzierung ein zukunftsträchtiges Modell vor: "Ich könnte mir durchaus vorstellen, ein Laufwasserkraftwerk als ein Bürgerbeteiligungsmodell unter Leitung der Stadtwerke Geesthacht zu betreiben."
Der Energieausschuss tagt am 26. August. Dann möchte Minge gern ein Fünf-Punkte-Programm für die weitere Arbeit des Gremiums diskutieren - zu der auch das klare Bekenntnis zum Laufwasserkraftwerk gehört.