Geesthacht. Vorsichtige Entwarnung für die Stadt: Die Prognose für das zu erwartende Hochwasser wurde reduziert, der Scheitelpunkt soll noch bei 6,75 Meter liegen.
Zwar gilt aufgrund des erwarteten Elbe-Hochwassers auch in Geesthacht Katastrophenalarm – doch davon ist, anders als in der Nachbarstadt Lauenburg, nicht viel zu spüren. Die Stadt reduzierte die Prognose des erwarteten Wasserstandes unter Berufung auf die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) Magdeburg gestern erneut. Demnach rechnet man für den Pegel am Freizeitbad am nächsten Donnerstag mit 6,75 Metern. Damit würde der Wasserstand so hoch ausfallen wie im Januar 2011, als Geesthacht glimpflich davonkam. Möglicherweise bleibt er auch niedriger.
Sicherheit bietet vor allem der neue Hochwasserschutz, der aus dem Deich am Unteren Schleusenkanal und einer Spundwand am Oberen Schleusenkanal besteht. Bis 8,50 Meter gilt der Schutz als gewährleistet. Mehr als fünf Millionen Euro wurden hier 2011 und 2012 investiert.
Auf der Elbhalbinsel droht „Land unter“
Anders sieht es im Bereich Menzer-Werft-Platz und Freizeitbad auf der Elbhalbinsel aus. Auch Krümmel und Tesperhude liegen weniger geschützt direkt an der Elbe. Der für den Pegel am Freizeitbad ermittelte Prognosewert des Wasserstands lässt sich auf Krümmel (plus 48 Zentimeter) und Tesperhude (plus 88 Zentimeter) gut umrechnen. Damit ist klar, dass vermutlich der Kreuzungsbereich von Elbuferstraße und Krümmelstraße überschwemmt werden könnte. Entsprechend wird eine Sperrung eingerichtet. Auch am Strandweg in Tesperhude muss von einer Überschwemmung ausgegangen werden. Auch der Menzer-Werft-Platz dürfte zumindest in Teilbereichen geflutet werden.
„Insgesamt können wir die Situation entspannt angehen“, meint Bürgermeister Volker Manow. Während in Lauenburg Hunderte Helfer die Stadt gegen die drohenden Wassermassen sichern, wird in Tesperhude lediglich ein Platz zum Füllen von Sandsäcken für direkte Anwohner des Strandwegs eingerichtet. Die Bürger können sich am Gerätehaus der Feuerwehr an der Grünhofer Straße über die Füllzeiten informieren. Manow: „Wir bleiben wachsam, sehen aber keinen Grund zur Besorgnis.“
Bürgertelefon wurde eingerichtet
Von heute bis Donnerstag soll der Wasserstand der Elbe im Bereich des Schiffsanlegers am Menzer-Werft-Platz um 2,20 Meter ansteigen. Für weitere Informationen hat die Stadt ein Bürgertelefon unter der Telefonnummer (04152) 13419 eingerichtet. Es ist am Freitag von 9 bis 17 Uhr, Sonnabend und Sonntag von 11 bis 15 Uhr und am Montag von 9 bis 17 Uhr besetzt.
Am Stauwehr wird auch die von Vattenfall gebaute Fischtreppe die Flut zu spüren bekommen. „Wir werden die Fangreuse hochziehen und den Container, in dem die Wissenschaftler das Fischmonitoring machen, räumen“, sagt Vattenfall-Sprecher Stefan Kleimeier. Drei bis vier Wissenschaftler am Tag zählen, wiegen und bestimmen Fische, die die Treppe passieren. Kleimeier ist zuversichtlich, dass Fische und Aufstiegsanlage das Hochwasser gut überstehen. „Die Anlage hat schon ein Hochwasser überstanden, und die Fische nehmen in dieser Zeit ohnehin den direkten Weg durchs Wehr“, sagt Kleimeier.
Das Beachsoccer-Turnier, dass Erdem Dogac von der mobilen Jugendarbeit für Sonnabend organisiert hat, soll nach wie vor stattfinden. Beginn ist um 14 Uhr auf dem Menzer-Werft-Platz neben dem Beachclub.