Geesthacht. Die rund 300 städtischen Wohnungen gehören zu den größten Sorgenkindern Geesthachts:
Eigentlich müsste die Stadt zehn Millionen Euro in eine Sanierung investieren - stattdessen versuchte man den Bestand zu verkaufen oder zu verpachten. Beide Lösungen scheiterten. Am Freitag herrschte nun endlich Einigkeit - über alle Parteigrenzen hinweg stimmte die Ratsversammlung dafür, die Wohnungen in eine städtische Wohnungsgesellschaft (Woge) zu überführen, die künftig den Bestand saniert, verwaltet und ausbaut. "Für uns ist das ein deutlicher Etappenerfolg, weil ein sehr langes, kontroverses Thema zu Ende geht", sagte Stephan Miß (SPD).
Die neue Woge soll nun die Sanierung anpacken - künftig aber auch Wohnrum eigenständig entwickeln. Als eigenständige Gesellschaft unter dem Dach der städtischen Betriebe soll das Wohnungsgeschäft zudem nicht mehr den städtischen Haushalt belasten.
Bevor es aber losgehen kann, muss die Stadt noch zwei unerwartete Hürden nehmen: "Das Innenministerium sieht noch Änderungen in der Struktur vonnöten", sagte Bürgermeister Volker Manow. So soll die neue GmbH neben der Gesellschafterversammlung auch noch einen Aufsichtsrat bekommen - der war bislang nicht vorgesehen. Zudem gibt es Gegenwind aus dem Rathaus: Am Freitagmittag erreichte Manow ein anwaltliches Schreiben, dass der Personalrat der Stadt sein Mitbestimmungsrecht verletzt sieht. "Ich sehe da bislang kein Problem, denn bei Beschlüssen der Ratsversammlung ist keine Mitbestimmung vorgesehen", so Manow. Dennoch könnte es noch einige Wochen dauern, bis die entsprechenden Verträge unterschrieben werden.