Geesthacht. 22 000 Fahrzeuge auf der Berliner Straße, 16 000 Fahrzeuge auf dem Richtweg, 10 000 Fahrzeuge auf der Hansastraße und 9000 Fahrzeuge auf der Lauenburger Straße - in Geesthacht herrscht ordentlich Verkehr.

Doch ein Stadtteil ist nur über Umwege zu erreichen - die südliche Innenstadt mit vielen Geschäften. Nur eine neue Straße könnte die Situation verbessern. Diese Empfehlung hat Heinz Masur, Verkehrsplaner beim Büro PGT, im neuen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für die Stadt ausgesprochen.

Eine grundlegende Verbesserung wird nur der Bau der Ortsumgehung bringen. Masur: "Allerdings gibt es zahlreiche Potenziale zur Verbesserung der Infrastruktur, die völlig unabhängig von der Ortsumgehung sind." Dazu zählt der Ingenieur vor allem die Anbindung der südlichen Innenstadt. Früher galt die Verlängerung der Grenzstraße (an der Gesamtschule) über das AKN-Gleis hinweg bis zur Steglitzer Straße (bei McDonalds) als Lösung des Problems. Bisher können Autofahrer von Süden die Innenstadt nur über die Baustraße, die Dünenstraße und die Bahnstraße oder über die Elbstraße, die Hafenstraße und die Bergedorfer Straße sowie über die Sielstraße und die Schillerstraße erreichen. Alles keine optimalen Wege.

Weil der neue Flächennutzungsplan das Areal am Bahngleis unter Schutz gestellt hat, ist diese Variante vom Tisch. Masur empfiehlt deshalb von der Steglitzer Straße eine Öffnung und einen Ausbau der Dünenstraße. Die sollte dann im Bereich des Lokschuppens und des Alten Bahnhofs besser an die Bahnstraße oder die Grenzstraße angeschlossen werden, als es momentan an der Ecke Dünenstraße und Bahnstraße wegen der Spitzkehre möglich ist. Masur: "Im Rahmen von Umlegungsberechnungen hat sich gezeigt, dass hier insbesondere die Lauenburger Straße und die Rathausstraße erheblich entlastet werden könnten."

Sollte die Umgehungsstraße dann tatsächlich in Betrieb sein, plädiert Masur auch für eine Sperrung des Fahrendorfer Wegs und einen Rückbau der vierspurigen Berliner Straße. An den Abfahrten der B 404 im Bereich der Schleuse würden Kreisverkehre den Verkehrsfluss ebenso verbessern wie vor der Post, ist der Planer überzeugt.