Geesthacht (pas). “Das Leben geht weiter“ - ein Kommentar den Menschen, die einen Nahestehenden verloren haben, oft hören. “Für viele geht es aber einfach nicht weiter“, sagt Helga Spanier von der Trauergruppe des Freundeskreis Hospiz.

Nach dem Tod eines geliebten Menschen fühlen sich viele einfach hilflos und tieftraurig. Sie können ihr Leben nicht wie mehr bisher leben, finden aber niemanden, der das wirklich versteht. "Trauer hat in unserer Gesellschaft leider nicht viel Platz", sagt Spaniers Kollegin Petra Stadie. Um Menschen in dieser Situation nicht allein zu lassen, um gemeinsam zu trauern, sich über die Erfahrung des Verlustes auszutauschen und um Wege zu finden mit dem Tod Nahestehender umzugehen, gibt es den Freundeskreis Hospiz e.V. Geesthacht, und zwar seit 15 Jahren. Dieses Jahr feiert der Verein sein Jubiläum.

1996 wurde der Freundeskreis von einer Krankenschwester, die ursprünglich aus Dresden stammte, gegründet. Ein Jahr später wurde er als eingetragener und gemeinnütziger Verein anerkannt. "Dann hatten wir unseren ersten Ausbildungskursus für ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen", erinnert sich Helga Spanier, die damals daran teilnahm. Zusammen mit Meena Willfang, die den Hospizdienst bis zu ihrem eigenen Tod 2003 leitete.

Heute sind es 25 Ehrenamtliche, die Menschen beim Sterben begleiten. Der Verein bietet Ausbildungskurse für ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen an und begleitet Menschen beim Trauern. "Viele kommen in unser Trauercafé oder in unsere Trauergruppe und wollen erst mal wissen, ob sie "richtig" trauern. Sie möchten also wissen, ob das, was sie fühlen und wie sie sich verhalten, normal ist", erzählt Petra Stadie. Antworten kann Stadie darauf eigentlich nur, dass es ihn nicht gibt, den richtigen oder den falschen Weg, zu trauern. "Jeder geht damit anders um. Unsere Aufgabe ist es, der Trauer der Menschen Raum zu geben, wie immer sie auch aussieht", so Stadie. Denn auch Gefühle wie Wut, Enttäuschung oder Hoffnungslosigkeit können zu dem tief empfundenen Schmerz hinzukommen.

Um Trauernde zu begleiten bieten Helga Spanier und Petra Stadie das Trauercafé und die Trauergruppe des Freundeskreis Hospiz an. Während das Trauercafé, das jeden vierten Montag im Monat von 15 bis 17 Uhr im Gemeindehaus, Neuer Krug 4, startet, ohne Anmeldung jedem offen steht, ist es für Interessierte an der Trauergruppe wichtig, sich anzumelden "Da führen wir ein Vorgespräch. Die Trauerarbeit ist hier etwas intensiver und wir sind eine feste Gruppe, die sich regelmäßig trifft", erklärt Helga Spanier den Unterschied. Ab Montag, 12. März, soll eine neue Trauergruppe starten. "Dafür können sich Interessierte noch anmelden", sagt Helga Spanier. Um 19.30 Uhr treffen sich die Mitglieder der neuen Trauergruppe dann in den Hospizräumen im zweiten Stock am Neuen Krug 4.

Infos zum Freundeskreis Hospiz unter: www.freundeskreishospizgeesthacht.de , kontakt@freundeskreishospizgeesthacht.de , (0 41 52) 83 69 02. Anmeldung zur neuen Trauergruppe bei Helga Spanier unter (0 41 52) 88 67 52.