Geesthacht. Seit 82 Jahren ist die Trift die Heimat der Marktbeschicker in Geesthacht. Immer sonnabends und mittwochs bauen sie seit Generationen hier ihre Stände auf.
Doch damit könnte es bald vorbei sein: Aktuell laufen Gespräche zwischen den Händlern, der Stadt und den Verantwortlichen des Kaufhauses Nessler, den Wochenmarkt zu verlegen. Auf eine neu gestaltete Fläche hinter dem Kaufhaus in der Innenstadt.
Das Kaufhaus Nessler hatte angeboten, den Parkplatzbereich und noch eine Erweiterungsfläche, die entlang der Mühlenstraße angelegt werden soll, als Platz für den Wochenmarkt zur Verfügung zu stellen. "Es hat auch bereits ein erstes Annäherungsgespräch zwischen Marktbeschickern, der Firma Nessler und der Verwaltung gegeben", berichtet Heiko Holler, der Leiter des Ordnungsamtes. Neben der noch abzuwartenden Herrichtung der notwendigen Flächen mit entsprechender Infrastruktur wie Anschlüssen für Strom und Wasser, sind laut Holler auch privat- und öffentlich-rechtliche Fragen sowie organisatorische Rahmenbedingungen abzuklären. Satzungsänderungen für den Betrieb des Wochenmarktes durch die politischen Gremien der Stadt sind ebenfalls erforderlich. "Sollte alles einvernehmlich geklärt werden, wäre mit einem Wochenmarkt am neuen Standort frühestens im Frühjahr 2012 zu rechnen", sagt Holler.
"Die Mehrheit der Marktbeschicker hat sich dafür ausgesprochen, den Standortwechsel mitzumachen", sagt Jörg Baier, einer der Sprecher der Markthändler. "Wir sind an der Trift vom Kundenlauf doch sehr abgeschnitten, weil es in der Nachbarschaft kaum weitere Anziehungspunkte für die Kunden gibt." In der Innenstadt wäre die Situation nach Einschätzung der Händler besser. "Da gibt es gerade am Wochenende einen großen Kundenstrom, von dem wir auch profitieren könnten. Andererseits könnten unsere Kunden auf dem Wochenmarkt auch in den Geschäften Einkäufe erledigen", sieht Baier einen positiven Nutzen für alle.
Vor einigen Jahren gab es Überlegungen, den Markt direkt in die Fußgängerzone zu verlegen. Das war damals am Platz in der Einkaufsstraße gescheitert. "Wenn Nessler jetzt eine neue Fläche plant, kann man sie gleich so anlegen, dass sich dort alle Stände aufbauen lassen", ist Baier überzeugt. "Es sind aber noch Details zu klären, etwa, dass wir Händler und die Stadt ein Mitspracherecht behalten, auch, wenn der Betrieb später privatisiert werden sollte."
"Es fällt uns schwer, den alten traditionsreichen Standort aufzugeben, aber wir wollen uns gut für die Zukunft aufstellen", sagt Baier. Mehr als 30 Händler aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg sind regelmäßig auf dem Marktplatz an der Trift zu Gast, bieten dort ihre Erzeugnisse an, die überwiegend aus eigenem Anbau stammen.