Geesthacht. Über Geesthacht sind am Donnerstag innerhalb von zwei Stunden gewaltige Wassermassen niedergegangen.
„Wir haben von 0 bis 12 Uhr in der Anlage 11.000 Kubikmeter Wasser angenommen. Sonst sind es in 24 Stunden 5500 Kubikmeter“, berichtet Andreas Schneider, der Leiter des Klärwerks an der Elbe. Sein Regenwassersammler hat angezeigt, dass es am Morgen innerhalb von zwei Stunden 22 Liter pro Quadratmeter geregnet hatte.
Für einige Häuser war das zu viel Niederschlag, so dass die Feuerwehr mehrfach ausrücken musste. Unter anderem waren die gegen 8.30 Uhr erstmals alarmierten ehrenamtlichen Retter an der Geesthachter Straße, an den Gerstenblöcken und an der Charlottenburger Straße im Einsatz. Unterstützt wurden sie zeitweise von einem Saugwagen des Abwasserbetriebs. Erst zum Mittag hin hatte sich die Situation wieder entspannt. Die Unwetterzentrale warnte jedoch vor neuem Starkregen bis Mitternacht, in den nächsten Tagen soll sich die Situation entspannen. Für heute sind Sonne und 25 Grad angekündigt.
Besonders ärgerlich für die Bewohner und die Einsatzkräfte war der Einsatz an der Geesthachter Straße. Dort rauschte das Regenwasser eine Kelleraußentreppe hinunter, sammelte sich auf einem Podest und schwappte dann durch die Tür in den Keller. Der führt gleich unter zwei Mehrfamilienhäusern hindurch, so dass mehr als 20 Keller voll Wasser liefen. „Das ist hier nicht das erste Mal, nur diesmal war es so doll, dass wir uns ohne die Feuerwehr nicht mehr zu helfen wussten“, sagte Anwohner Helmut Ashauer, der die Überschwemmung gegen 8.30 Uhr entdeckt und Alarm geschlagen hatte.
„Wir hatten hier das Problem, dass nach Aussage von Bewohnern ein defektes Rückschlagventil vor der Kelleraußentür nicht repariert wurde“, erklärte Feuerwehr-Zugführer Thomas Marbes. Dadurch lief von einem gepflasterten Weg im Garten des Blocks immer mehr Wasser in den Keller. Mit drei Pumpen beförderten die Feuerwehrleute es mühsam wieder nach draußen, eine Pumpe lief stundenlang. Bei einem Getränkemarkt an der Charlottenburger Straße, der in einer Senke am Ende des Parkplatzes liegt, sammelte sich das Wasser und drohte das Geschäft zu überfluten. „Wir können das Wasser hier nur noch im Kreis pumpen, die Kanalisation ist voll“, sagte der stellvertretende Feuerwehrchef Olaf Wieck.
Obwohl der städtische Abwasserbetrieb an der Sielstraße gerade Geesthachts größte Rohrleitungen erneuern lässt, gab es dort keine Probleme. „Die Baustelle für die neuen Rohre läuft parallel zu den alten Leitungen. Wir hatten nur etwas Regenwasser in der Baugrube, sonst gab es keine Probleme“, sagte Jens-Peter Schultz vom Abwasserbetrieb.