Geesthacht (ger). Ob das Kleine Theater Schillerstraße, die Sporthalle Berliner Straße oder den Anbau der Feuerwache: Zahlreiche Gebäude in Geesthacht tragen die Handschrift von Egon Elvers.

Seit 50 Jahren ist der Bauunternehmer in Geesthacht aktiv - eine Zeitspanne, in der sich viel verändert hat in der Stadt und in seiner Branche. "Als ich die Firma 1960 gründete, hatte ich anfangs einen schweren Stand, weil es hier viele große Firmen gab. Um alle Aufträge wurde konkurriert", erzählt der 76-Jährige. "Wir mussten uns das Vertrauen erarbeiten, gerade bei Ausschreibungen der Stadt." Über die Jahre entwickelte sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Und noch etwas hat sich stark verändert: "Energie sparen spielte damals kaum eine Rolle, die Dämmung eines Hauses betrug meist nur sechs Zentimeter. Heute liegt sie bei 20 Zentimetern."

Wenn Elvers sich heute die Fotos der Häuser anschaut, die sein Unternehmen über Jahrzehnte am Richtweg, an der Twiete oder in der Oberstadt baute, fallen ihm noch immer die Namen der Bauherren ein. "Man baut immer eine persönliche Beziehung auf. Die Menschen hinter den Häusern vergisst man nicht", so der Maurermeister, der über Jahre im Meisterprüfungsausschuss saß.

In den Boomzeiten der Bautätigkeit - beispielsweise in den 70er- und 80er-Jahren - zählte das Geesthachter Bauunternehmen bis zu 60 Mitarbeiter. "Über die Jahre haben wir auch 75 Lehrlinge ausgebildet - Maurer, Zimmerer und Bauzeichnerinnen", sagt Egon Elvers. "Man benötigt gute Mitarbeiter im Büro und auf der Baustelle, um über so viele Jahre erfolgreich zu sein." Heute arbeiten noch zwölf Mitarbeiter für den Unternehmer, dem die tägliche Arbeit weiterhin viel Spaß macht. Gerade hat er ein Mehrfamilienhaus hinter dem Gemeindehaus der St. Salvatoris Kirche fertiggestellt. Dabei ist er selbstverständlich einem seiner Grundsätze treu geblieben: "Ich habe immer Wert darauf gelegt, keine Putzbauten sondern nur Häuser mit Verblendfassade zu bauen. Das ist beständiger und passt viel mehr zu Norddeutschland."

Wie lange Elvers schon im Geschäft ist, wurde ihm bewusst, als er kürzlich die Baustelle der neuen Kreissparkasse in der Fußgängerzone betrachtete: Sein Unternehmen hatte in den 70er-Jahren die Fassade der bisherigen Kreissparkasse errichtet. "Es ist schon komisch zu sehen, wie dann nach Jahren ein Gebäude wieder abgerissen wird - obwohl es noch gar kein Altbau ist."