Wer an Wunder glaubt, jung und weiblich ist, sollte sich den Ostersonntag vormerken. Denn wer diese Voraussetzungen erfüllt und dann auch noch vor Sonnenaufgang aus der Osterquelle am Fuße des Katzberges Wasser schöpft, braucht unser Gesundheitssystem nicht. Das Wasser soll heilende Kräfte haben. Sagt zumindest die Legende.
Hinter diesem archaisch anmutenden Brauch steckt, sagen Historiker, eine tiefe Erfahrung von der Heilkraft des Elementes Wassers, das schon der griechische Philosoph Aristoteles vor 2400 Jahren zu den vier Grundelementen, aus denen die Welt besteht, zählte. Ach ja: Eine weitere Voraussetzung haben junge Mädchen auch noch zu erfüllen: Beim Schöpfen des kostbaren Nasses muss geschwiegen werden – ein gesprochenes Wort verwandelt das heilsame Wasser in wertloses „Babbelwasser“. Was ausdrücklich nicht als Hinweis an unsere Bundesgesundheitsministerin gedacht ist. Das Schöpfen heilkräftigen Wassers am Ostermorgen ist übrigens ein Brauch, der einst im Lauenburgischen weit verbreitet war, aber nur in Geesthacht hat der Name Osterquelle die Zeiten überdauert. Infos: www.geesthacht.de, Stadt und Kultur.