Geesthacht. Hunde sollen an drei Plätzen in der Stadt jetzt Freilaufflächen in einer Größe von zwei Hektar erhalten. Dort ist dann der sonst überall in der Stadt geltende Leinenzwang für die Vierbeiner aufgehoben, damit sich die Tiere frei bewegen und austoben können.
Am heutigen Montag wird der Ausschuss für Umwelt und Planung über die Hundeauslaufflächen beraten. Beginn der Sitzung im Rathaus ist um 18 Uhr.
Schon 2008 hatten die Politiker über die Einrichtung von Auslaufflächen beraten. Damals hatten sie unter anderem den Waldstreifen am Neuköllner Weg sowie die westliche Elbhalbinsel vorgeschlagen. Beide Plätze eignen sich nach einer intensiven Prüfung durch den Fachdienst Umwelt der Stadtverwaltung nicht für das Projekt. Auf der Elbhalbinsel würden sowohl Erholungssuchende als auch die dort nistenden Nachtigallen gestört werden. Am Neuköllner Weg soll ein Schutzkonzept für die ökologisch wertvolle Fläche eingeführt werden.
„Wir haben aber drei Standorte ausgewählt, über die jetzt beraten werden kann“, sagt Verwaltungsmitarbeiter Jürgen Pflantz. Dabei handelt es sich um einen 0,5 Hektar großen Bereich auf der Elbinsel südwestlich der Schleuse. Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) als Eigentümer wäre bereit, die Fläche zur Verfügung zu stellen, wenn die Vereinbarung jederzeit widerrufen werden kann, so Pflantz in seiner Vorlage für den Fachausschuss. Genauso groß ist das Areal, das an der Mercatorstraße in der Nähe des großen Regenrückhaltebeckens zur Verfügung steht. Auf einem Hektar erstreckt sich eine Wiese am Wulfsweg (beim Worther Weg), die Pflantz für eine Testphase vorschlägt. Seiner Einschätzung nach könnte es durch Hundegebell und wegen fehlender Parkmöglichkeiten zu Beschwerden von Anwohnern kommen. In Grünhof-Tesperhude stehen keine für den Hundeauslauf geeigneten Flächen zur Verfügung.
Die Verwaltung schlägt dem Ausschuss vor, 5000 Euro für Hinweisschilder und Müllbeutelhalter inklusive Mülltonnen für Hundekot für ein Pilotprojekt zur Verfügung zu stellen.
Bei Hundebesitzern stößt das Projekt indes nicht nur auf Zustimmung, wie Nachfragen unserer Zeitung ergaben. Viele halten sich schon heute ohnehin nicht an den Leinenzwang, lassen ihre Vierbeiner skrupellos durch fremde Gärten stromern, weil sie ihre Tiere nicht unter Kontrolle haben. „Meiner Meinung nach sind solche Auslaufflächen nicht nötig. Ordentlich erzogene Hunde kann man überall laufen lassen und ein vernünftiges Sozialverhalten der Tiere sollte auch dazu beitragen, dass sich die Hunde untereinander verstehen“, meint Ute Pankow aus Düneberg. Mit ihrem Hund „Samos“ geht sie dort regelmäßig spazieren, der Vierbeiner gehorcht aufs Wort. „Ich kann verstehen, dass es Menschen gibt, die Angst vor Hunden haben. Aber da sind dann die Hundebesitzer gefordert, Rücksicht zu nehmen“, sagt sie. Und Hundedreck wegzumachen sollte auch selbstverständlich sein.