Geesthacht/Drage. Drei Paare aus Geesthacht und Drage nehmen Partysong „Zwiwa“ auf. Ob ausgerechnet der Appell, Wasser zu trinken, auf der Insel ankommt?

Einen Ballermann-Hit zu schreiben, kann doch nicht so schwer sein, das dachten sich drei Paare aus Geesthacht und Drage an einem feuchtfröhlichen Silvesterabend 2022 und texteten noch am selben Abend erste Zeilen. Und tatsächlich: Das Lied des Sextetts enthält alles, was einen echten Ballermann-Hit auszeichnet: eine eingängige Melodie, den typischen Partybeat und einen einfachen Text, in dem es um die Alkohol-Exzesse an der Playa de Palma auf Mallorca geht.

„Zwiwa“ (Zwischenwasser) heißt der Song, der ab Freitag, 19. April, auf allen bekannten Plattformen zum Streamen und Download zur Verfügung steht. Zur Melodie des Volksliedes „Oh my Darling, Clementine“ erinnern die Elb-Hallotris sich und alle Hörer daran, auf einer Party zwischen dem Genuss von alkoholischen Getränken auch mal ein Glas Wasser – das sogenannte Zwischenwasser – zu trinken.

Elb-Hallotris: Aus Schnapsidee wird Ballermann-Hit

Angefangen hatte es mit einer Schnapsidee. „Auf einer Party im Sommer 2022 erinnerten wir uns während des Schnapstrinkens immer wieder gegenseitig daran, zwischendurch Wasser zu trinken, um den Abend einigermaßen zu überstehen“, erzählt Michael Helms. Laut Gerüchten soll es Sambuca gewesen sein. Jedenfalls entwickelte sich daraus ein Running Gag, der dann Silvester 2022 zu den ersten Zeilen führte. 2023 folgten die Gesangsaufnahmen.

Unter anderem mit diesem auf Bierdeckel gedrucktem Motiv werben die Elb-Hallotris für ihren Ballermann-Hit „Zwiwa“ (Zwischenwasser).
Unter anderem mit diesem auf Bierdeckel gedrucktem Motiv werben die Elb-Hallotris für ihren Ballermann-Hit „Zwiwa“ (Zwischenwasser). © Dirk Schulz | Dirk Schulz

„Ein Freund mit einem Heimstudio und Aufnahme-Erfahrung fand die Idee witzig und hat uns geholfen, den Song zu produzieren“, sagt Nicole Heinrich. „Das Studio war unser Wohnzimmer.“ Und auch wenn es mehr ein Gag ist, ein bisschen promoten sie ihren Song nun doch. Sie haben einen Instagram-Account (@dieelbhallotris) und sind bei TikTok.

Text-Beispiel gefällig? „Auf der Scheunenfete, im Dorf da nebenan, da gab es Bier und Kurze, und was man noch trinken kann … Der Typ da hinterm Tresen, der gab uns einen Rat, wenn ihr das überstehen wollt, hab ich was am Start. Zwiwa, denk an dein Zwiwa, ja zum Zwiwa rat ich dir.“

Mal auf Malle singen? Das wäre „ein Traum“

Dass die Elb-Hallotris, bestehend aus den Geesthachtern Manuel Bormann und Nadine Fauck sowie Michael Helms, Nicole Heinrich und Steffi und Sven Barke aus Drage, musikalisch groß durchstarten, glauben sie zwar selbst nicht so recht. „Aber ein Traum wäre es schon, wenn wir ,Zwiwa‘ einmal im Mega-Park oder Bierkönig präsentieren könnten“, sagt Michael Helms mit leicht ironischem Unterton.

Musikalische Erfahrung hat das Sextett, allesamt Mitte vierzig, nicht. „Wir können nicht singen oder ein Instrument spielen“, verrät Steffi Barke. Doch das muss am Ballermann ja kein Ausschlusskriterium sein. Doch wie leicht sich ein Mallorca-Sommerhit zusammenzimmern lässt, das bewies schon Moderator Tommi Schmitt, als er 2021 mit Felix Lobrecht im gemeinsamen Podcast „Gemischtes Hack“ spontan ein paar Zeilen ersann. Mit Malle-Ikone Ikke Hüftgold wurde daraus ein Lied. Bis heute wurde „Unten kommt die Gurke rein“ rund 293 Millionen Mal gestreamt.

Pro Stream bekommt der Künstler 0,4 Cent

In diesen Größenordnungen lohnt es sich dann auch finanziell, wobei Tommi Schmitt die Einnahmen spendet. Der Künstler erhält von den Portalen nur einen winzigen Bruchteil für einen Stream. Spotify zahlt etwa 0,4 Cent. Was im Fall der Elb-Hallotris dann noch mal durch sechs geteilt werden muss. „Wir machen es nicht, um damit Geld zu verdienen“, sagt Nicole Heinrich.

Und wer weiß: Wenn „Zwiwa“ nur ausreichend oft genug von Ballermann-Fans und auf sonstigen Partys gestreamt wird, wird es vielleicht doch noch etwas mit einem Auftritt im Bierkönig. Oder der Durchbruch kommt doch erst mit dem zweiten Song der Elb-Hallotris, für den es bereits erste Ideen gibt. „Der ist auch etwas anzüglicher“, verrät Nadine Fauck. Klingt zumindest schon mal nach guten Voraussetzungen für einen Erfolg.