Ein Meer von Segeln; angeführt vom Dreimaster “Gorch Fock“. Das Marine-Segelschulschiff fuhr an der Spitze der Windjammer-Parade. Rund 120 Groß- und Traditionssegler, Begleitboote, historische Dampfschiffe und unzählige kleine Schiffe folgten.

Kiel. Pünktlich und bei schönem Wetter gab Paradedirektor Stefan Borowski am Sonnabend das Startsignal zur großen Windjammerparade. Die bunte Formation war der spektakuläre Höhepunkt zum Abschluss der Kieler Woche.

In diesem Jahr waren es sieben Führungsschiffe, die eine Formation bildeten. "Zu diesen großen Schiffen gehören die 'Gorch Fock' (Deutschland), die 'Alexander von Humboldt' (Deutschland), die 'Mir' (Russland), die 'Christian Radich' (Norwegen), die 'Sedov' (Russland), die 'Thor Heyerdahl' (Deutschland) und die 'Großherzogin Elisabeth' (Deutschland)“, erzählt der Kieler Hafenkapitän Jürgen Melzer. "Auf jedem Führungsschiff sind Lotsen an Bord, die für einen sicheren Ablauf der Parade sorgen sollen.“ Allerdings – die alleinige Verantwortung hatte der jeweilige Kapitän oder der Skipper.

"Windstärke vier bis fünf“, schätzte Paradedirektor Borowski. "Zwar ist etwas mehr Wind ganz gut – aber nachdem das Feld in der Innenförde immer enger wird, ist es ganz gut so.“ Es war ein Gewirr von Gaffel- und Topsegelschonern, Briggs, Barken und Kuttern bis hin zu kleinen Jollen.

Der neue Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig (SPD) war zum ersten Mal auf dem Segelschiff der Marine bei der großen Parade dabei. "Es ist wunderschön, auf der 'Gorch Fock' zu sein und die Parade von dem Führungsschiff aus zu sehen“, sagte Albig, der seine Ehefrau und die beiden Kinder mitgebracht hatte.

Weit mehr als 100.000 Zuschauer verfolgten das faszinierende Schauspiel vom Förde-Ufer aus. Die Ufer der Förde seien "voller begeisterter Menschen“ gewesen, sagte Kiels Hafenkapitän Jürgen Melzer. Nach gut zwei Stunden war die Fahrwassertonne 2 am Ende der Förde erreicht. Hier löste sich die Parade langsam auf, viele Schiffe fuhren weiter in die Ostsee. Nach rund einer Seemeile drehte auch die "Gorch Fock“ um und fuhr zurück in den Tirpitzhafen des Marinestützpunktes.

Die Kieler Woche, das nach Veranstalterangaben größte Sommerfest im Norden Europas und größte Segelsportereignis der Welt, geht am Sonntag mit dem traditionellen Feuerwerk über dem Wasser zu Ende. Bis dahin werden zu den rund 1700 Veranstaltungen mehr als drei Millionen Gäste gekommen sein.

Die Tradition der Windjammerparade war am 3. September 1972 anlässlich der olympischen Segelwettbewerbe vor Kiel begründet worden. Damals liefen 60 Segler angeführt von der "Gorch Fock“ in die Förde ein.