Wenn ein Großvater mit seinem Enkelkind den Laden betritt, dann kann das zwei Gründe haben: Entweder möchte er seinem Enkel eine Freude bereiten – oder er möchte sich die alte Ankerkasse anschauen, an der er selbst früher einmal zahlte. Oder beides zusammen. Das berichtet Rainer Bliefernicht, Inhaber des Geschäfts Spiel und Sport Buxtehude.

Trennen konnte er sich von dem Überbleibsel früherer Generationen nicht, er verwendet die Kasse immer noch. Vor 33 Jahren übernahm er das Spielwarengeschäft seiner Eltern und führt dessen siebzigjährige Tradition fort.

Dabei ist das Sortiment keinesfalls geschrumpft. „Ob Puppen, Lego oder Modellbahn – wir haben so ziemlich alles“, sagt Bliefernicht. Besondere Weihnachtsartikel hat er nicht im Angebot, dafür gibt es aber aktuell einen klaren Gewinner unter den verschiedenen Spielwaren: die Carrera-Bahn. Für den Inhaber ist das keine Überraschung: „Das ist ein klarer Saisonartikel. An Weihnachten kommen Familien zusammen – sowohl den Kindern als auch den Erwachsenen macht das Autorennen nach wie vor Spaß.“

Wer klassische Brettspiele sucht, wird im Spiel und Sport Buxtehude ebenfalls fündig. Neben verschiedenen Gesellschaftsspielen hat Bliefernicht zu Weihnachten auch eine lokale Besonderheit im Angebot: Mit dem exklusiven Stadtpunkt-Spiel Buxtehude lässt sich die eigene Ortskenntnis spielerisch überprüfen. Soll es doch etwas anderes sein, bietet der Verkäufer seine Beratung an: „Unentschlossene werden bei uns gerne beraten. Wir sind dicht am Kunden dran, unser Service zeichnet uns aus.“

Inhaber Bliefernicht wagt Prognose: „Wir sind die Dinos und vom Aussterben bedroht“

Das ist ein Grund dafür, dass Bliefernicht den Laden nach wie vor gerne betreibt. Einer von dreien, wie er sagt: „Sowohl das Bestellen, das Auspacken und schließlich die Beratung machen mir am meisten Spaß. Das ist ein Privileg für mich.“ Um mit dem Online-Handel mithalten zu können, bietet er selbst ausgewählte Waren über seinen Internet-Shop zum Verkauf an.

Dies sei jedoch kein entscheidender Anteil seines Umsatzes, betont er. Mit dem Weihnachtsgeschäft zeigt er sich zufrieden, man bewege sich etwa auf dem Niveau des Vorjahrs. Dennoch ist sich Bliefernicht sicher und wagt einen Blick in die Zukunft: „In 30, 40 Jahren sind Spielwarengeschäfte nicht mehr da. Wir sind die Dinos und vom Aussterben bedroht.“

Spielwaren-Toll in Meckelfeld lockt mit großem Sortiment – und das seit 51 Jahren

So weit ist es allerdings noch nicht. Zu den Überlebenden zählt auch das Meckelfelder Geschäft „Spielwaren Toll“. Lediglich 24 Quadratmeter waren es, die der Laden bei seiner Eröffnung umfasste. Das ist nun schon 51 Jahre her. Seitdem hat sich viel getan, aus den bescheidenen 24 Quadratmetern sind mittlerweile 200 geworden.

Der Charakter eines Familienbetriebs ist dabei allerdings nicht verloren gegangen. Dafür sind Birgit und Bruno Toll verantwortlich, die das Traditionsgeschäft mit der tagein tagaus kreiselnden Modellbahn unter der Ladendecke in zweiter Generation weiterführen – und das mit Stolz. Deswegen ist auch noch heute eine große Auswahl aus Spielwaren, Modellbahnen, Kinderbüchern und Schulbedarf im Laden zu finden.

Weihnachtsgeschäft im Meckelfelder Geschäft leidet unter „aggressivem Online-Handel“

Geschenkesucher und Kaufgewillte – zwei klassische Symptome der Vorweihnachtszeit. Für sämtliche Einkaufsläden ist dies eigentlich ein gefundenes Fressen. Eigentlich. Wäre da nicht das boomende Online-Geschäft. Letzteres sei auch der Grund dafür, dass man das Weihnachtsgeschäft bei Spielwaren Toll dieses Jahr kaum merke, beklagt Birgit Toll: „Der Online-Handel ist dieses Jahr echt aggressiv.“ Für den Meckelfelder Familienbetrieb stellen Internetshops renommierter Ketten eine große Konkurrenz dar, einen richtigen Top-Seller gebe es dieses Jahr nicht.

Dabei könne man so viel mehr vorweisen, erklärt Birgit Toll: „Was uns von den Online-Verkäufern abgrenzt, ist unsere individuelle Beratung. Für viele Produkte bieten wir außerdem einen langjährigen Service an. Darauf sind wir spezialisiert.“ Diese Beratung sei geschätzt und nachgefragt, weswegen sie hauptsächlich zuversichtlich in die Zukunft blickt. „Ein bisschen Angst“ hat Birgit Toll angesichts der steigenden Online-Angebote dennoch, gibt sie zu.

Squishmallows: In Lüneburg sind kleine, kugelige Plüschtiere einer der Renner

Im Lüneburger Spielzeugladen Heldenherz sind in diesem Jahr kleinere Gesellschaftsspiele beliebt. „Viele Kunden kaufen Spiele, die nicht zu langen dauern und dann auch nicht im Schrank liegenbleiben“, sagt Inhaber Martin Murras-Ratjen. In diese Kategorie zählen zum Beispiel die Spiele Cabo oder Uno Flip. „Das ist richtig cool und deutlich spannender als ein simples Uno-Spiel. Für mich ist es wirklich eine kleine Revolution.“

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Zu diesem Weihnachtsfest werden zudem Plüschtiere einer speziellen Marke gern verschenkt. Die sogenannten Squishmallows sind klein, kugelig rund und flauschig. Es gibt sie in zahlreichen Varianten, die bei Heldenherz in letzter Zeit häufig gekauft werden.

Bekannt ist der Laden „Heldenherz“ unter anderem für seine große Puzzle-Auswahl

Dauerbrenner sind Rätselspiele, die ebenso wie Pokémon-Karten schon seit einigen Jahren sehr oft über den Tresen gehen. Auch Lego wird viel gekauft, wobei die verschiedenen Klemmbaustein-Alternativen ebenfalls beliebt sind. Bekannt ist der Laden unter anderem für seine große Auswahl an Puzzle. Die Größe oder der Schwierigkeitsgrad sei für die Kunden oft nicht entscheidend, berichtet der Spielwarenhändler. „Das Motiv ist wichtig, das Bild muss den Käufer inspirieren.“

Lüneburger Spielzeugladen „Fips“: Stapelspiel Toucan Tower ist als Mitbringsel sehr beliebt

Besondere Spiele sind auch bei Fips momentan gefragt. In dem Spielzeugladen, der ebenfalls in der Lüneburger Innenstadt liegt, kaufen viele Kunden das Stapelspiel Toucan Tower. Es eigne sich besonders gut als Mitbringsel, sagt Ladeninhaber Friedrich Busch. Holzbrettspiele, wie „Shuffleboard“ laufen ebenfalls gut, vor allem alles rund ums Thema Schach. Außer dem klassischen Brettspiel gibt es bei Fips auch Friedensschach, bei dem sich die Figuren nicht gegenseitig schlagen, sondern umarmen, sowie Variaschach, das in der Region entwickelt wurde.

Für kleine Kinder sind wie immer zur Weihnachtszeit Puppen sehr beliebt. „Alles mit Puppen wird rauf und runter gekauft“, sagt der Händler, der auch eine besonders große Auswahl an Handpuppen führt. In dieser Abteilung sind zurzeit unter anderem kleine Monster mit buntem fluffigen Fell beliebt. Und dann gibt es noch einen Spielzeugrenner, zu dem viele Geschenkekäufer greifen: ein ferngesteuertes Rennauto, das schon für Kinder ab zwei Jahren geeignet ist.