Lüneburg. Heiligengeistschule: Aus Alt macht Neu – das ist gar nicht so einfach, wenn das Umfeld derart historisch und schützenswert ist
Aus Alt macht Neu – das ist gar nicht so einfach, wenn das Umfeld derart historisch und schützenswert ist, wie an der Heiligengeistschule in Lüneburgs Altstadt. „Diese Spielplatzgestaltung hatte es wirklich in sich“, fasst es Stadtbaurätin Heike Gundermann zusammen. „Umso mehr kann sich das Ergebnis sehen lassen“, lobt Schulleiterin Tanja Staats die tolle Arbeit der Planer:innen und umsetzenden Baufirmen. Nach einer rund sechsmonatigen Bauphase können die Grundschüler ihren neuen Schulhof endlich wieder zum Toben, Spielen und Entspannen nutzen.
Dazu laden diverse Outdoor-Spiele, eine große Seil-Kletterlandschaft und mehrere Freispielflächen rund um die alten Kastanien ein. „Es wurden auf wenig Raum ganz viele Angebote, Anreize und Bewegungsherausforderungen für die Kinder geschaffen“, freut sich Staats und stimmt mit den zweiten Klassen zum Dank ein selbstgedichtetes Lied an: „Unser Schulhof ist nun fertig, das ist prima – für die gute Laune und fürs Klima“.
Eine echte Herausforderung war die Gestaltung gleich aus mehreren Gründen, wie Planerin Susanne Schröder aus dem Bereich Hochbau und Technik erläutert. „Wir haben hier nur sehr begrenzt Platz, sind umgeben von alten Bäumen und einem Denkmalensemble und müssen noch dazu zwischen den denkmalgeschützten Schulgebäuden ausreichend Stellfläche für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge freihalten.“ Richtig Kopfzerbrechen bereitete den Planern zudem das historische Kellergewölbe, das 2021 unterhalb des Schulhofes entdeckt worden war.
Historisches Gewölbe wurde unter dem Lüneburger Schulhof entdeckt
„Das Gewölbe haben wir aufwendig überbauen lassen, um die Fläche darüber nutzen zu können“, erklärt Schröder. Die gesamte Schulhofgestaltung sei daher nicht nur vom Denkmalschutz, sondern auch archäologisch begleitet worden. Während der Bauphase diente der Lambertiplatz als Ausweichquartier für die Grundschule. Gesperrt worden war der Schulhof Ende November vorerst für Tiefbauarbeiten, bei denen Grundleitungen aus dem benachbarten Stiftsgebäude angeschlossen werden mussten.
Seit Februar liefen dann die eigentlichen Landschaftsbauarbeiten auf dem Schulgelände. Dabei wurden auch der verdichtete Boden um die alten Kastanien mit einer modernen Saugtechnik aufgelockert und mit einem speziellen Substrat angereichert, um die Bäume bestmöglich zu erhalten. Die Gesamtkosten der Sanierung inklusive Planung, Arbeiten am Gewölbe und Aufwendungen für den Ersatzschulhof belaufen sich auf rund 360.000 Euro.
Die Heiligengeistschule ist Lüneburgs älteste allgemeinbildende Grundschule. Sie besteht aus zwei voneinander getrennten Gebäudekörpern und ist jeweils als Einzeldenkmal geschützt. In insgesamt drei Bauabschnitten wird die gesamte Schule seit Sommer 2020 modernisiert und an die heutigen Anforderungen an Schulgebäude angepasst sowie zur Ganztagsschule erweitert.