Hannover/Berlin. Niedersachsen wollte die Lösung von 2015 im Gesetz verankern. Bundestag entscheidet über Ausbau oder Neubau der Bahnstrecke.

Das Land Niedersachsen ist mit einem Antrag zum Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover im Bundesrat gescheitert. Die Niedersachsen wollten erreichen, dass der Begriff „Alpha-E“ in einem neuen Verkehrsgesetz verankert wird. Die versammelten Vertreter der Länder entschieden jedoch anders – das Wörtchen, das für die im Landkreis Harburg favorisierte Version für den Ausbau der Strecke steht, schaffte es nicht in den Entwurf.

Das Gesetz zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren im Verkehrsbereich soll helfen, dass Infrastrukturprojekte in Deutschland schneller umgesetzt werden können. Das Land Niedersachsen hatte bei der Sitzung des Bundesrats am 12. Mai beantragt, dass der bisherige Projektname „Optimiertes Alpha-E + Bremen“ in das Dokument aufgenommen wird.

Die Lösung Alpha-E war 2015 im Dialogforum Schiene Nord ausgearbeitet worden

„Es handelt sich um eine im Dialog entwickelte und von allen Beteiligten zugesagte Vorgehensweise“, heißt es in der Begründung des Landes. „Ein Abwenden von diesem Projekt würde alle vorausgelaufenen Planungsschritte und die Bereitschaft der Betroffenen für neue Formate erheblich in Frage stellen.“

Die Lösung Alpha-E war 2015 im Dialogforum Schiene Nord von Kommunen, Bürgern, Bund und Bahn ausgearbeitet worden. Sie sieht den Ausbau der bestehenden ICE-Strecke zwischen Hamburg und Hannover über Lüneburg, Uelzen und Celle vor. Die Bahn hat jedoch nach jahrelanger Planung Ende 2022 vier Varianten vorgelegt, im Kern geht es um die Frage nach Neubau oder Ausbau der Trasse. Die Planungen sind höchst umstritten.

Die Neubautrasse würde auch durch den Landkreis Harburg verlaufen

Zwei der vorgelegten Varianten verlaufen durch den Landkreis Lüneburg, der ebenso wie die Hansestadt das Abschlussdokument des Dialogforums nicht unterzeichnet hatte: Die Bestandsstrecke zwischen Hamburg und Hannover sowie eine Umfahrung, die bei Radbruch von der Hauptstrecke abzweigt, über Reppenstedt, Lüneburg und Melbeck verläuft und bei Suderburg im Landkreis Uelzen zurückgeführt wird.

Die Neubautrasse würde dagegen entlang der Autobahn 7 auch durch den Landkreis Harburg verlaufen und stößt insbesondere in der Gemeinde Seevetal auf massiven Widerstand. Die endgültige Entscheidung fällt der Bundestag. Es ist allerdings fraglich, ob dies noch wie ursprünglich vorgesehen vor der Sommerpause geschieht.