Meckelfeld. 18 Meter lang, drei Meter breit und am Ende 23 Tonnen schwer, hatte die Brücke schon eine Reise von der Müritz über Bochum hinter sich.
Der Bahnhof Meckelfeld verändert sein Gesicht: Bis in den Herbst hinein erhält der Regionalzug-Halt einen neuen Zugang – barrierefrei, mit direkter Bus-Anbindung und ohne, dass Fußgänger, die die Bahn schnell noch erreichen wollen, versucht sind, die vielbefahrene Straße Rehmendamm ausgerechnet an einem Kurvenausgang mit einem Sprung über die Leitplanke zu überwinden, weil der Bahnhofseingang gegenüber liegt. Künftig geht es von der Bushaltestelle aus auf einer Fußgängerbrücke über die Gleise zum Bahnsteig. Das wichtigste Teil dafür, das Brückenelement über die Gleise, wurde gestern Nacht eingehoben.
18 Meter lang, drei Meter breit und 18 Tonnen schwer, hat die – Bahndeutsch– „Personenüberführung“ schon eine längere Reise hinter sich: In Röbel an der Müritz gefertigt, wurde sie per Tieflader nach Bochum gebracht, um dort ihre wetterfeste Beschichtung zu erhalten. Erst dann ging es nach Meckelfeld, wo vor dem Einhub noch einiges an das Bauelement anmontiert wurde: Beleuchtung, Verkabelung, andere Anbauteile. So hatte der Kran am Dienstag kurz vor Mitternacht statt 18 Tonnen 23 Tonnen zu bewegen, was der Hebezeugführer präzise bewältigte.
Der nächste große Schritt wird der Einbau des Aufzuges auf dem Bahnsteig sein
Der nächste große Schritt wird der Einbau des Aufzuges auf dem Bahnsteig sein. „Damit beginnen wir in der kommenden Woche“, sagt Florian Meissner, Bauprojektleiter bei der DB Station and Service AG. Für den 26-jährigen, der sein Bauingenieurstudium vor zwei Jahren abschloss, ist es eine Doppelpremiere: Sein erster Brückeneinhub und seine erste Projektleitung. Der Fahrstuhl vom Bahnsteig zur Brücke ist der einzige Aufzug des Gesamtbauwerks. Aufseiten des Busbahnhofs und P+R-Platzes wird eine Rampe barrierefreien Bahnhofszugang ermöglichen. In die Züge des Metronom können Rollstuhlfahrern allerdings noch nicht ohne Assistenz gelangen. Mit dem Rückbau der alten Treppenanlage am Rehmendamm ist geplant, die Erneuerung des Bahnhofs Meckelfelds im vierten Quartal dieses Jahres abzuschließen.
Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung: „Ich freue mich, dass der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs jetzt starten kann. Die Modernisierung ist ein weiterer wichtiger Schritt, um mehr Menschen in öffentliche Verkehrsmittel zu bringen. Möglich macht es das Programm „Niedersachsen ist am Zug!“, das bereits zum dritten Mal aufgelegt wurde.
Land beteiligt sich am Umbau
Das Land wird sich auch in Zukunft in bewährter Form an Umbauprojekten beteiligten – für mehr Service und Sicherheit der Reisenden, aber natürlich auch, um die Mobilitätswende weiter voranzutreiben.“
Der Bund, das Land Niedersachsen und die Deutsche Bahn (DB) investieren in zwei Jahren insgesamt aktuell rund 12,7 Millionen Euro. Die Maßnahmen werden im Rahmen des Bahnhofprogramms „Niedersachsen ist am Zug III“ finanziert. Die Kostenerhöhung in Höhe von rund drei Millionen Euro ist Folge der stark gestiegenen Materialkosten.