Fliegenberg. Großer Umzug lockt etliche Freunde des närrischen Treibens auf die Straße am Elbdeich. Welche Themen die Motivwagen aufgriffen.
Große Umzüge mit bunten Motivwagen kennt man eigentlich eher aus dem Rheinland. Doch auch im Landkreis Harburg sind aktuell die Jecken in der fünften Jahreszeit. Denn hier hat der Faslam, die norddeutsche Variante des Karnevals, ebenfalls eine lange Tradition.
In Fliegenberg wird das bunte Treiben seit 1881 veranstaltet. An diesem Wochenende war es wieder so weit – nach zwei Jahren Corona-Zwangspause feierte der Verein Fliegenberger Faslam seine Narrensause 2023. Bereits seit einigen Tagen sind viele Häuser im Ort bunt geschmückt. Im Gasthaus von Deyn wurde schon zünftig gefeiert, und am Montag ziehen die Faslamsbrüder und -schwestern von Hof zu Hof und sammeln Eier, die dann gemeinsam verzehrt werden.
Schmuddelwetter? Kann den Faslambrüdern in Fliegenberg nichts anhaben
Den Höhepunkt erreichten die Feierlichkeiten am Sonntagnachmittag, als ein bunter Zug mit 18 Motivwagen am Deich entlang durch Fliegenberg zog. Trotz Schmuddelwetter zog der Umzug erneut mehrere hundert Zuschauer in die kleine Ortschaft an der Elbe. Während die Kinder – meist selber verkleidet – Bonbons am Straßenrand sammelten, gab es für die Erwachsenen allerhand Geistreiches in die bereits mitgebrachten Gläschen.
Gemeinsam bewunderte man die Festwagen, die sowohl aktuell politische Themen aufgriffen oder moderne Mottos feierten, etwa das 30. Bühnenjubiläum von Techno-Ikone Scooter. Bis Dienstag wird in Fliegenberg noch gefeiert, dann endet das Fest mit dem traditionellen Stiefeltrinken.