Landkreis Harburg. Landkreis Harburg setzt Naturschutz in der Ilmenau-Luhe-Niederung nahe Winsen um und entnimmt Gehölze

Weite Wiesen und Weiden, freie Flächen – da fühlen sich Kiebitz, Feldlerche, Braunkehlchen & Co. wohl. Damit die geschützten Vogelarten noch bessere Lebensbedingungen erhalten, setzt die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Harburg im 434 Hektar großen Naturschutzgebiet Ilmenau-Luhe-Niederung bei Winsen Naturschutzmaßnahmen um.

Ab Mitte Januar wird, um Lebensräume. weiter zu verbessern, auf den Osterwiesen nahe dem Tonnhäuser Weg in Abstimmung mit den Eigentümern und der Stadt Winsen Gehölzbewuchs entnommen oder gelichtet. „Wenn dort die Gehölze weiter vor sich hin wuchern, zum Beispiel an den Gräben, führt das dazu, dass diese Landschaft nach und nach stärker verbuscht und keinerlei Rückzugs- und auch Brutmöglichkeiten für Brutvögel wie den Kiebitz lässt“, sagt Andres Wulfes, Sprecher des Landkreises Harburg. Warum Hecken und Gehölz in bestimmten Landschaften – wie in der Ilmenau-Luhe-Niederung – für den Naturschutz abträglich sein können, erläutert Gitta Baeuerle von der Naturschutzabteilung: „In der Deckung der Büsche halten Füchse, Waschbären und Marderhunde nach Beute Ausschau – und das sind eben gerade die Eier und Küken der seltenen Wiesenvögel.“

Viele Wiesenvögel hielten instinktiv Abstand von den Hecken

Viele Wiesenvögel hielten daher instinktiv Abstand von den Hecken. Und wo im Laufe der Jahre zu viele Hecken in ihren Brutrevieren aufwachsen, fehlten die Vögel irgendwann vollständig, so Gitta Baeuerle. Das mache sich bemerkbar: Niedersachsenweit verschwinden diese Arten zunehmend. Ähnliche Maßnahmen haben bereits in den vergangenen Jahren im Naturschutzgebiet „Untere Seeveniederung und Over Plack“ stattgefunden – und sich ausgezahlt. Während die Bestände von Kiebitz und Brachvogel außerhalb von Schutzgebieten zurückgehen, hat sich dort eine kleine Kiebitzkolonie angesiedelt. Die Marschenlandschaft, die von Ilmenau und Luhe durchflossen und von Gräben und Prielen durchzogen wird, wird vom Tideeinfluss der Elbe geprägt. Dadurch formen Überschwemmungen und hohe Grundwasserstände die Niederung. Durch den Ausbau der Elbe hat diese Entwicklung zugenommen, frühere Wiesenflächen wurden zu Brachland – und zu Refugien für die Natur.