Lüneburg. Präsidium strebt Reform der Rahmenprüfungsordnung an. Studierende befürchten negative Auswirkungen. 3100 Unterschriften gesammelt

Der AStA der Leuphana setzt sich gegen eine Änderung der universitären Rahmenprüfungsordnung zur Wehr. Mit dem Hashtag #notmyrpo macht der AStA der Leuphana Universität Lüneburg auf die vom Präsidium der Universität gewünschten Änderungen aufmerksam. Der AStA befürchtet negative Auswirkungen für die Studenten. Seit gut zehn Jahren versucht das Präsidium sich an Reformen, allerdings gibt es genauso lange einen engagierten AStA, der dagegen hält.

Die Rahmenprüfungsordnung (RPO) bestimmt an der Universität, wie studiert wird. Das Präsidium strebt aktuell eine Anwesenheitspflicht für bestimmte Seminarformen an, bei der man nur bis zu dreimal fehlen dürfte. Selbst mit einem Attest könnte ein viertes Fehlen den Ausschluss von dem Seminar bedeuten, bemängelt der AStA.

AStA hat Unterschriften für eine Petition gegen Änderungen gesammelt

Hinsichtlich der schon bestehenden Probleme, einen Platz in manchen Pflichtseminaren zu bekommen, könnte dies dafür sorgen, dass man deutlich länger als die Regelstudienzeit braucht, um alle Kurse abzuschließen. Weitere Änderungsvorschläge sind eine Abschaffung der zweiten Prüfungsphase, der verdachtsunabhängige Einsatz von Plagiatssoftware ohne Einwilligung der Studierenden und das Bestehen von Modulen als Zulassungsvoraussetzung für inhaltlich aufbauende Modulprüfungen. Der AStA hatte auf dem Campus Unterschriften für eine Petition gegen die Änderungen gesammelt. Bis zum des 14. Dezember waren bereits 3100 Unterschriften gesetzt worden. Ziel ist es, bis Ende Januar 5000 Unterschriften zu sammeln, denn am 25. Januar entscheidet der Senat über die RPO-Änderung.

Auf die Vorschläge des AStA zu Änderungen wurde, so kritisiert der Studierendenausschuss, wenig eingegangen. Der AStA setzt sich für unbegrenzte Freiversuche ein, wie es sie bereits an der Universität Bielefeld gibt. Ebenfalls solle die Attestpflicht mit einer detaillierten Beschreibung der Symptome wegfallen und durch ein einfaches Formular ersetzt werden. Mehrere Institutionen und die Prüfer würden entsprechende Attest zu lesen bekommen, wodurch kaum Privatsphäre vorhanden sei. Eine mögliche Umsetzung der Änderungsvorschläge käme ab dem Wintersemester 2024/25 zum Tragen. Viele Studierende sind bis dahin gar nicht mehr an der Leuphana. Doch nachfolgenden Studierenden-Generationen sollen Freiheiten gelassen werden.