Lüneburg. Bestand der Vögel soll reduziert werden. Verein wird die Eier brütender Tiere entnehmen. Ein zweiter Container folgt.

In einem klassischen Überseecontainer sollen sich Lüneburgs Stadttauben künftig niederlassen, um zu brüten. Die Stadt kommt dem Anliegen des Taubenvereins Lüneburg nach, der im Sinne des sogenannten Augsburger Modells um entsprechende Unterstützung der Hansestadt gebeten hatte.

Der graue Stahlcontainer mit Nistplätzen für rund 190 Tauben wurde jetzt am Standort Friedrich-Ebert-Brücke vor dem DLRG aufgestellt. Ein zweiter Container soll folgen. „Dank der Unterstützung eines städtischen Mitarbeiters aus der Feuerwehr konnten wir den aufwendigen Innenausbau beider Container endlich abschließen“, sagt Susanne Twesten, Fachbereichsleiterin Ordnung und Bürgerservice.

Standort für den zweiten Container steht bisher noch nicht fest

Der Standort für den zweiten Container steht bisher noch nicht fest, die Suche gestaltet sich schwierig. Seitens des Taubenvereins wird das Ziel verfolgt, die Population der Stadttauben in Lüneburg durch die Errichtung von Taubenhäusern mittel- bis langfristig zu reduzieren. Nach dem Augsburger Modell werden die Tauben zum Nisten und Brüten in die Container gelockt, wo anschließend die Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden.

Die fortlaufende Betreuung, sprich das Anlocken, der Austausch der Eier und die Reinigung der Container wird der Stadttaubenverein übernehmen. Die Finanzierung der Container inklusive Um- und Ausbau in Höhe von insgesamt knapp 60.000 Euro übernimmt die Stadt. „Wir unterstützen diesen Versuch des Stadttaubenvereins“, so Twesten. Allerdings werde das Aufstellen der beiden Container mit insgesamt rund 380 Nistplätzen alleine nicht ausreichen, um die große Anzahl der Tauben in Lüneburg nachhaltig zu reduzieren – zumal sich Tauben exponentiell vermehren.

„Fütterungsverbot für Tauben konsequent durchsetzen!“

„Es ist daher absolut notwendig, das Fütterungsverbot für Tauben konsequent durchzusetzen und auch die Lockfütterungen auf die zur Verfügung stehenden zwei Taubencontainer zu reduzieren“, betont Twesten.

Das Taubenfütterungsverbot werde weiterhin als geeignetes Mittel zur Regulierung der Taubenpopulation bewertet, da das Nahrungsangebot maßgeblich die Größe der Population bestimme. „Allen muss klar sein, dass Tauben zum Leben in einer Stadt dazugehören“, so Twesten. Zugleich müsse man die Beschwerden über Schäden, Verunreinigungen und Belästigungen durch die Stadttauben im öffentlichen wie auch im privaten Raum ernst nehmen und alles dafür tun, um dem entgegenzuwirken.

„Wir planen, im kommenden Jahr noch einmal zum Thema Umgang mit Tauben in der Stadtgesellschaft zu informieren und die Einhaltung des bestehenden allgemeinen Fütterungsverbotes verstärkt zu kontrollieren“, kündigt Twesten an.