Hannover. Polizei hat zwischen Oldenburg, Lüneburg und Göttingen 600 Autos und Insassen überprüft. Die Szene soll Verbindungen zu kriminellen Clans haben
Bei landesweiten Kontrollen sogenannter Autoposer hat die niedersächsische Polizei mehr als 600 Autos und ihre Insassen unter die Lupe genommen. Dabei seien am vergangenen Wochenende 30 Straf- und 120 Verkehrsordnungswidrigkeitsanzeigen gestellt worden, teilte das Landeskriminalamt Niedersachsen mit. Ein Fahrer habe unter dem Einfluss berauschender Mittel gestanden. Bei ihm haben die Beamten außerdem noch eine geladene Schreckschusswaffe gefunden. An mehreren der oft PS-starken und getunten Autos seien Bauartveränderungen festgestellt worden. Die Beamten stellten vier Fahrzeuge sicher.
Fahrer aus kriminellen Clanstrukturen und dem kriminellen Milieu
Die Kontrollen richteten sich den Angaben zufolge gegen Fahrer aus kriminellen Clanstrukturen und dem kriminellen Milieu – diese zählen oft zur Autoposerszene. Rund 300 Polizisten im Gebiet der sechs niedersächsischen Polizeidirektionen Hannover, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück waren an den Kontrollen beteiligt. Sie beschlagnahmten einen Führerschein und leiteten in vier Fällen Ermittlungen wegen Rauschgiftbesitzes ein.
Kriminelle Clanstrukturen stellten Polizei und Justiz vor Herausforderungen; alle Arten von Rechtsverstößen und Kriminalität gehörten dazu, so das Landeskriminalamt. Unter Autofahrern, die sich über alle Regeln hinwegsetzen und mit hochmotorisierten Fahrzeugen den Straßenverkehr als ihre Bühne nutzt, leide zunehmend die Verkehrssicherheit.
Polizisten, andere Autofahrer und genervte Anwohner beobachten immer wieder, dass Fahrer versuchen, sich mit riskanten Fahrmanövern wie kurzer, schneller Beschleunigung oder mit starkem Lärm – etwa durch Fehlzündungen im heißen Auspuffrohr – in Szene zu setzen. Und schlimmstenfalls verbotene Autorennen durchführen. Dabei werden, so das Landeskriminalamt, auch völlig Unbeteiligte gefährdet. Und das nicht nur in Großstädten, sondern zunehmend auch in ländlichen Regionen.