Buchholz. Auszeichnung für gute Schulen in Berlin: Gewinnt eine Integrierte Gesamtschule aus dem Landkreis Harburg den Schulpreis 2022?
15 Schulen haben es ins Finale des Deutschen Schulpreises 2022 geschafft und fahren nach Berlin zur Preisverleihung mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Eine von ihnen kommt aus dem Landkreis Harburg.
Die Jury des Deutschen Schulpreises hat die Integrierte Gesamtschule Buchholz für das Finale des renommierten Wettbewerbs ausgewählt. Sie ist damit eine von 15 Schulen aus ganz Deutschland – und die einzige aus Niedersachsen, die zur Preisverleihung am 28. September nach Berlin fahren darf. Dann entscheidet sich auch, wer die Preise erhält. „Schon die Nominierung ist eine tolle Auszeichnung“, lobte Landrat Rainer Rempe. „Wir drücken die Daumen, dass die IGS es auch noch aufs Siegertreppchen schafft.“
Gewinnerschule erhält 100.000 Euro Preisgeld
Der Wettbewerb steht in diesem Jahr unter dem Motto „Unterricht besser machen“. Alle nominierten Schulen haben in den vergangenen Monaten ein aufwendiges Bewerbungsverfahren durchlaufen. Eine 50-köpfige Jury aus Bildungswissenschaft, Schulpraxis und Bildungsverwaltung hatte zunächst auf Basis der Bewerbungsunterlagen 20 Schulen ausgewählt. Sie wurden im Mai und Juni von Juryteams besucht und begutachtet. Im Anschluss hat das Auswahlgremium 15 Schulen für die Endrunde des Deutschen Schulpreises 2022 nominiert.
Die nominierten Schulen nehmen mit einer Delegation aus Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften an der feierlichen Preisverleihung mit Bundeskanzler Olaf Scholz am 28. September in Berlin teil. Dort entscheidet sich, wer die begehrten Preise erhält. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert, die weiteren vier Preise mit jeweils 30.000 Euro. Auch die nicht ausgezeichneten Finalisten erhalten eine Anerkennung in Höhe von je 5000 Euro.
Wettbewerb 80 Bildungseinrichtungen waren im Rennen
„Wir als Landkreis sind stolz auf diese Leistung“, sagte Landrat Rainer Rempe. „Das zeigt, wie leistungsfähig und innovativ unsere Schulen sind. Für den Landkreis hat Bildung hohe Priorität.“ Schließlich sei die Schulfrage ein wichtiger Standortfaktor und für viele Menschen ein wichtiges Kriterium bei der Frage nach dem Wohnort.
80 Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Netzwerk der Deutschen Auslandsschulen haben sich in diesem Jahr für den Deutschen Schulpreis beworben. Die IGS Buchholz mit 1200 Schülern ist eine von ihnen. Am 23. und 24. Mai hatten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern das Auswahlgremium vor Ort empfangen, Gespräche geführt sowie Unterrichtseinheiten und Projekte vorgestellt.
IGS Buchholz setzt beim Unterricht auf drei Bausteine
Bereits im vergangenen Jahr hatte sich die IGS Buchholz für die Sonderausschreibung des Deutschen Schulpreises beworben. Das Thema damals: „Wie geht die Schule mit Corona um“. In diesem Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto „Unterricht besser machen“ – und passt damit genau in den aktuell laufenden Schulentwicklungsprozess, den die IGS im vergangenen Jahr angestoßen hat. „Im Zentrum dieses Prozesses steht die Fortentwicklung unseres Kerngeschäfts“, sagt Schulleiter Holger Blenck. „Sprich unseres Unterrichts und seiner Qualität.“ Begleitet wird die Schule dabei von Schulentwicklungsberater Stefan Niemann. Der Arbeitstitel des Prozesses lautet: „IGS Buchholz 2030 – in die Zukunft auf Augenhöhe“.
„Im Kern geht es bei unserer schulischen Arbeit um drei große Unterrichtsbausteine“, so Blenck. Plenumsunterricht, selbstständiges sowie kooperatives Arbeiten seien die Grundsäulen, die auch bis zum Abitur benotet werden. „Wir wollen unseren Schülerinnen und Schüler all das mitgeben, was im Leben wichtig ist. Sie sollen lernen, konstruktiv, tiefgründig und kritisch zu diskutieren, ein hohes Maß an Selbstständigkeit und -wirksamkeit entwickeln und fähig sein, im Team zu arbeiten.“ Es gehe um den Erwerb von Kompetenzen wie Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken.
Außer guter Fachlichkeit, individuellen und kooperativen Unterrichtsmethoden und der intensiven Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern setzt die Schule zudem auf Digitalisierung. Die Schüler arbeiten alle ab Klasse 5 am eigenen Laptop. Sie vertiefen ihr Wissen mit individualisierten Programmen, arbeiten mit interaktiven Tafeln (ActiveBoards) und nutzen die Technik sogar bei den Abiturprüfungen in Mathematik und den naturwissenschaftlichen Fächern.
Welche Kategorien der Deutsche Schulpreis bewertet
Der Deutsche Schulpreis wird seit 2006 von der Robert-Bosch-Stiftung gemeinsam mit der Heidehof-Stiftung vergeben. Kooperationspartner sind die ARD und die ZEIT-Verlagsgruppe. Er ist der bekannteste, anspruchsvollste und höchstdotierte Preis für gute Schulen im Land. Seit dem Start des Programms haben sich rund 2500 Schulen für den Preis beworben. Bei der Entscheidung bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Unterrichtsqualität“, „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ und „Schule als lernende Institution“.
In diesem Jahr steht der Bereich „Unterrichtsqualität“ im Fokus. Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt. Die Konzepte der Preisträgerschulen werden im Anschluss ausgewertet, aufbereitet und schließlich über Fortbildungen, Publikationen und die Online-Plattform „Das Deutsche Schulportal“ allen Schulen verfügbar gemacht.