Lüneburg. Ehrenamtliche werden derzeit geschult, um Familien mit todkranken Kindern im Alltag zu unterstützen.
Sie helfen Familien mit schwerstkranken Kindern: Das Kinderhospiz Löwenherz hat in Lüneburg einen neuen ambulanten Stützpunkt eingerichtet. Es ist nach Bremen, Braunschweig und Lingen die vierte Außenstelle des Vereins, der seit 1997 ein Kinderhospiz in Syke betreibt (das Abendblatt berichtete).
Geschulte Ehrenamtliche begleiten Familien, in denen ein Kind lebensbedrohlich erkrankt ist. Sie unterstützen die Familien zu Hause, spielen und beschäftigen sich mit den Kindern und auch mit den gesunden Geschwistern, unternehmen Ausflüge oder helfen bei Hausaufgaben. Etwa ein bis zwei Stunden in der Woche sind die Freiwilligen in den Familien. Zudem gibt es regelmäßige Supervisions- und Gruppentreffen.
Entlastung im Alltag
„Viele Familien mit einem unheilbar erkrankten Kind wünschen sich etwas Entlastung in ihrem Alltag“, sagt Frauke Hannse, Leiterin der ambulanten Kinderhospizarbeit. „Unsere Ehrenamtlichen erfüllen ihnen genau diesen Wunsch: Sie schenken ein paar Stunden ihrer Zeit, zum Beispiel für Gespräche oder Spaziergänge. Und natürlich werden sie für diese Einsätze zuvor umfassend geschult.“ Die ambulante Begleitung ist allerdings keinesfalls als Ersatz zur Pflege der Kinder gedacht.
Am Stützpunkt Lüneburg hat Anfang April eine Koordinatorin ihre Arbeit aufgenommen, sie wird derzeit an den Hauptstandorten in Syke und Bremen eingearbeitet. Auch die erste Schulung für Ehrenamtliche werde in Kürze beginnen, sagt Kirsten Höfer, Geschäftsführerin des Vereins. Zu einem Informationstreffen waren rund 20 Interessierte gekommen, zehn bis 15 von Ihnen werden in den kommenden Monaten auf ihre ehrenamtliche Arbeit vorbereitet. Der Kursus umfasst etwa 100 Stunden. Auch die ersten Familien haben Kontakt zu der Einrichtung aufgenommen, sie werden zunächst noch über die Hospizvereine vor Ort betreut.
Erhöhte Nachfrage aus der Region
Die Entscheidung, in Lüneburg einen weiteren ambulanten Stützpunkt zu eröffnen, begründet der Verein mit der erhöhten Nachfrage aus dieser Region. In den vergangenen Jahren hätten die Anfragen betroffener Familien für eine kinderhospizliche Begleitung in Lüneburg und Umgebung konstant zugenommen, sagt Höfer. Bis zur offiziellen Eröffnung, die für den Herbst dieses Jahres geplant ist, ist der Stützpunkt vorübergehend in Räumen an der Ernst-Braune-Straße untergebracht. Im Herbst kann das Team Büroräume am dauerhaften Standort Auf dem Meere beziehen. Dort kann es auch einen Besprechungsraum nutzen, zum Beispiel für Ehrenamtstreffen und Infoabende.
Familien aus Lüneburg und Umgebung, die Unterstützung brauchen, können sich bei dem Verein Kinderhospiz Löwenherz melden, unter Telefon 04242/592 00 oder per E-Mail an info@loewenherz.de. Weitere Informationen gibt es im Internet auf www.loewenherz.de.