Landkreis Harburg. Am Wochenende mussten Ehrenamtliche von DRK und Johannitern Schichten übernehmen. Besserung ist in Sicht

Dutzende Rettungsdienstmitarbeiter im Landkreis Harburg haben sich in den vergangenen Tagen mit dem Corona-Virus infiziert. Der Personalengpass wurde am Wochenende von ehrenamtlichen Rettern aufgefangen. “So eine massive Krankheitswelle hatten wir in der Pandemie bisher nicht”, sagte Konstantin Keuneke, Leiter der Abteilung Rettungsdienst beim Landkreis Harburg.

Seit Beginn der Omikron-Welle Anfang des Jahres gab es bereits vermehrt Krankmeldungen beim Personal. Ein drohender Ausfall von Schichten konnte bisher verhindert werden. Nur in einzelnen Fällen übernahmen ehrenamtliche Retter einen Einsatz.

in der vergangenen Woche stapelten sich die Krankmeldungen

Bereits in der vergangenen Woche stapelten sich jedoch die Krankmeldungen bei den Rettungsdienstorganisationen. Während unter der Woche noch alle Schichten besetzt werden konnten, gab es am Wochenende Lücken in den Dienstplänen. „Wir haben deswegen früh begonnen, die Ehrenamtlichen mit einzubinden“, sagte Keuneke. Dazu seien die bekannten und bewährten Strukturen genutzt worden. Insgesamt vier 12-Stunden-Schichten übernahmen die ehrenamtlichen Retter vom Deutschen Roten Kreuz und den Johannitern zwischen Freitagabend und Sonntagmorgen.

So waren Sanitäter der Johanniter zum Beispiel auf den Wachen in Winsen und Salzhausen im Dienst.

Fachlich gibt es keinen Unterschied zwischen den hauptamtlichen Sanitätern und den Ehrenamtlern.

In einem Bedarfsplan ist genau festgelegt, wie viele Rettungswagen es im Landkreis Harburg geben muss. Zusätzlich gibt es zum Beispiel für schwere Unfälle, mit mehreren Verletzten, die sogenannten MANV-Komponenten. MANV ist dabei die Abkürzung für „Massenanfall von Verletzten“. In diesen Komponenten stellen das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter Unfallhilfe die Rettungswagen. Besetzt werden diese von ehrenamtlichen Sanitätern.

Für den Rettungsdienst stellte die Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren eine große Herausforderung dar. Mit strikten Hygienekonzepten und Impfungen versuchten die Rettungskräfte, eine Ausbreitung in ihren Reihen zu verhindern. So schützen sich die Retter zum Beispiel an allen Einsatzorten mit einer FFP2-Maske.

Nach dem Engpass am Wochenende sieht die aktuelle Woche beim Personal wieder besser aus. Der Landkreis geht im Moment nicht davon aus, dass es zu weiteren großen Ausfällen kommt. “Wir danken den ehrenamtlichen Kolleginnen und Kolleginnen für die Unterstützung”, sagt Konstantin Keuneke.