Kreis Harburg/Lüneburg. Angebliche Jobangebote, Finanzmanagement und Produkttests: Wer darauf eingeht, kann viel Geld verlieren

„Beste Verdienstmöglichkeit mit wenig Arbeit“ - mit solchen Jobangeboten locken Kriminelle ihre Opfer. In Jobbörsen, Internetauftritten oder per E-Mail geben sie sich als Vertreter scheinbar seriöser „Finanzmanagementunternehmen“ oder Ähnliches aus.

Das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter der Region warnen nachdrücklich vor dubiosen Stellenangeboten und Nebenverdienstmöglichkeiten.

Es fallen immer mehr auf die Betrugsmasche herein

Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger auf die Betrugsmasche hereinfallen, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Die „Finanzagenten“ werden dabei nicht nur um ihr eigenes Geld gebracht, ihnen droht auch eine Strafanzeige wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Ziel der Betrüger ist es, ahnungslose Kontoinhaber für eine Tätigkeit zu gewinnen. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Täter und Hinweise finden sich auf der Präventionsseite der Polizei (www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/finanzagenten).

Eine weitere neue Variante des Betruges dreht sich um Produkttests. Die Täter geben vor, entsprechende Tester zu suchen, die dann z.B. eine Banking-App bewerten sollen. Die Täter lassen den Testern Zugangsdaten zukommen. Die Tester erstellen dann über diesen das Bankkonto, gehen aber immer noch von einem Produkttest aus und bemerken nicht, dass das Konto in Täterhände gelangt.

27-jährige Lüneburgerin über Ebay-Kleinanzeige "angeworben"

Im Februar war eine 27-jährige Lüneburgerin über eine Anzeige bei Ebay-Kleinanzeigen auf ein entsprechendes Jobangebot aufmerksam geworden. Im Rahmen einer Mail-Konversation wurde der 27-Jährigen mitgeteilt, dass sie angebliche Vertragspartner, in diesem Falle Banken, testen solle. Eine der 27-Jährigen unbekannte Person leitete die „Testerin“ an.

Per Videoident-Verfahren eröffnete die 27-Jährige drei Konten bei unterschiedlichen Banken. Die Täter nutzten die Konten für betrügerische Tätigkeiten in Online-Shops und für Überweisungen. In diesem Fall verwendeten die Täter das Konto für erstellte Fakeshops. Ahnungslose Käufer zahlten ihren Kaufpreis auf dieses Konto ein. Die Produkte haben sie nicht erhalten. Der Sachschaden liegt bei mehreren hundert Euro.

Das rät die Kriminalpolizei im Betrugsfall

Die Kripo rät: Lassen Sie sich nicht täuschen. Der beste Schutz ist ein gesundes Maß an Misstrauen und Vorsicht, prüfen Sie entsprechende Annoncen, z.B. über Internet-Suchmaschinen. Grundregel: Je verlockender das Angebot, desto kritischer sollten Sie sein. Was soll Ihr konkreter „Arbeitsauftrag“ sein? Ist das sinnvoll und logisch?

Stellen Sie keiner fremden Firma oder Person per Internet oder Telefon Ihre Adresse oder Ihr Konto zur Verfügung, übersenden Sie keiner fremden Firma oder Person eine Kopie Ihres Ausweises. Lassen Sie sich von eventuellen Drohungen zur Einhaltung Ihres „Arbeitsvertrages“ nicht einschüchtern. Sollten Sie ein solches oder ähnliches Angebot angenommen haben, informieren Sie umgehend die Polizei und leiten Sie keine Gelder, die bereits auf Ihr Konto gebucht wurden, weiter.