Buchholz. Stadt bewirbt sich um EU-Mittel für attraktive Gestaltung der City. Bürgermeister will Kreativität, Klimaschutz und Kommunikation

Knapp 40 Seiten umfasst das Papier, das die Buchholzer Innenstadt krisenfest in die Zukunft führen soll. Die Nordheidestadt hat sich damit offiziell um das mit EU-Mitteln finanzierte Förderprogramm „Resiliente Innenstädte“ des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung als eine von maximal 20 Städten und Gemeinden in der Region Lüneburg beworben.

6 Städte und Gemeinden erhalten schlussendlich den Zuschlag. Ziel ist, die Buchholzer Innenstadt im Sinne von vielfältigen Nutzungsangeboten, klimagerechten Mobilitätskonzepten und umweltgerechter Flächengestaltung umzugestalten.

Leitprojekte binnen der nächsten fünf Jahre umsetzen

Buchholz hofft, eine der geförderten Städte zu werden, um die Leitprojekte binnen der nächsten fünf Jahre und darüber hinaus auch weitere Projekte umsetzen zu können. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse: „Das Förderprogramm bietet uns die großartige Chance, die Innenstadt gemeinsam zu einem Ort weiterzuentwickeln, der Kreativität, Klimaschutz und Kommunikation reizvoll verbindet. Hierzu haben wir in einem umfassenden Beteiligungsprozess gemeinsam mit Kulturschaffenden, Geschäftsleuten, Umwelt- und Sozialverbänden drei Leitprojekte entwickelt, die sehr innovativ sind und Buchholz noch deutlich attraktiver machen werden.“

So soll die Innenstadt ein „grünes und soziales Wohnzimmer“ werden. Die Buchholzer City soll nicht nur grüner, blumenreicher und damit insektenfreundlicher werden, sondern auch zu einem lebendigen Treffpunkt mit hohem Erlebnispotenzial: Saisonale Veranstaltungen, zum Beispiel nach dem Motto „Strandbar“, sollen häufiger zu einem Besuch motivieren.

Innenstadt soll als „öffentliches Wohnzimmer“ Emotionen wecken

Die Innenstadt soll als „öffentliches Wohnzimmer“ Emotionen wecken, indem Aktivitäten mit anderen gefördert und neue Wohlfühlräume geschaffen werden. Außerdem sollen insbesondere der Thomasweg, der Platz Peets Hoff und die Eingänge zur Fußgängerzone in attraktive Aufenthaltsorte umgestaltet werden und diverse Nutzungsmöglichkeiten bieten: Beeteinfassungen beispielsweise sollen nicht nur dem Verweilen dienen, sondern auch Spiel- und Klettermöglichkeit für Kinder sein. In leerstehenden Erdgeschossen sollen neue, innovative Nutzungskonzepte ausprobiert werden mit der Zielsetzung, auf diese Weise zum einen „frischen Wind“ in die Innenstadt zu bringen, zum anderen aber auch Barrieren für lokale Existenzgründer/innen zu senken. Hierzu sollen regelmäßig Wettbewerbe in drei Kategorien ausgelobt werden: Einzelhandel, Gastronomie sowie Soziales/Kultur. Die Prämierten erhalten eine finanzielle Unterstützung zur Realisierung ihrer Gründungsidee.

Um den Besuch der Innenstadt mit dem Fahrrad attraktiver zu gestalten und damit die Mobilitätswende zu fördern, sollen an zunächst drei Eingängen zur Innenstadt Fahrrad-Abstellanlagen entstehen (im weiteren Verlauf auch an wichtigen ÖPNV-Haltepunkten). Diese sollen sichere Fahrradabstellmöglichkeiten mit Serviceangeboten verknüpfen. Teure E-Bikes können in den abschließbaren Boxen während des Innenstadtbesuchs sicher abgestellt werden.

Schließfächer sollen als Kofferraumersatz für die Zwischenlagerung von Einkäufen dienen. Außerdem sollen sowohl Logistikanbieter als auch der Buchholzer Einzelhandel Waren aus Kundenbestellungen in Schließfächern hinterlegen können (Stichwort „Click and Collect“). Die Boxen sollen per App gebucht werden können. Weiterhin sollen hier Ladestationen für E-Autos und E-Bikes entstehen, mittelfristig in Verbindung mit Sharing-Systemen. Für die drei Leitprojekte und die weiteren Vorhaben liegt das beantragte Fördervolumen bei insgesamt bis zu 3,95 Mio. Euro. Nach dem erhofften Zuschlag könnten Planungen unter Einbeziehung wichtiger Akteure ab 2023 zur Umsetzungsreife gebracht werden.