Jork. Hamburger Unternehmer Ronald Scholl will ehemaliges Gasthausgelände wieder mit Leben füllen. Schon im Mai soll es in Jork losgehen

Noch im Frühjahr soll in Jork ein Erlebnisspielplatz für Kinder auf dem ehemaligen Gelände der Gaststätte „Fräulein Sonntag“ eröffnen. Die Idee dazu hatten Ronald Scholl und sein Geschäftspartner Andreas Belz. „Eigentlich wollte mein Partner sich ein Hausboot, das zum Verkauf stand, anschauen. Und jetzt planen wir auf einmal einen Kinderspielplatz. Das Areal der alten Gaststätte wird von uns zu neuem Leben erweckt“, sagt Scholl. Die Verkäuferin des Bootes ist nämlich gleichzeitig die Besitzerin der Grundstücke Groß Hove 2 und 4, ebendort wo sich die einstige Gaststätte „Fräulein Sonntag“ befindet.

Das Gebäude, das 1860 im Alten Land erbaut wurde, war ursprünglich mal ein Obsthof. Bekannt geworden ist es dann als Restaurant und Hotel. Altersbedingt habe die Besitzerin vor ein paar Jahren die Gaststätte schließen müssen und vermiete nun nur noch Zimmer für Monteure. „Ich glaube sie freut sich, dass hier wieder Leben einkehrt“, erzählt Scholl. „Früher hat sie selbst Attraktionen wie Eselreiten für die Kinder im Alten Land angeboten“.

Start ist für den 15. Mai geplant

Der Start ist für den 15. Mai geplant. Vorher soll aber auf dem Gelände noch einiges getan werden. So ist unter anderem ein Landschaftsgärtner tätig. Die ehemaligen Scheunen des Grundstückes werden zudem ausgeräumt und umgestaltet. In jedem der kleinen Räume des „Funparks“ im Alten Land soll eine andere Attraktion für Kinder bereit stehen. So laden beispielsweise ein Bällebad oder ein Areal voller Heu zum Toben und Spielen ein. Auf der Wiese hinter der Scheune soll ein Trampolinpark entstehen. „Hier im Alten Land gibt es kaum jemanden, der keine Zimmer für Touristen und Urlauber vermietet“, sagt Scholl. „Gerade zur Apfelblüte wimmelt es hier von Menschen und Familien. Gleichzeitig aber gibt es hier nicht so viel Unterhaltung für Kinder“. Diese Lücke wollen Scholl, der aus Harburg kommt und das Projekt hauptberuflich betreibt, und sein Geschäftspartner jetzt schließen.

Ronald Scholl und sein Geschäftspartner stecken hinter der Idee.
Ronald Scholl und sein Geschäftspartner stecken hinter der Idee. © Bastian Bieker | Bastian Bieker

Als richtige Schausteller sieht Scholl sich nicht, obwohl er mit seinen „Event-Modulen“ wie Greifautomaten, Karussells oder Bullriding auf zahlreichen Stadtfesten vertreten war – sogar auf der Kieler Woche und den Dom. Doch sie seien beide mehr in die Branche hineingerutscht, so Scholl. „Tatsächlich ist unsere Unternehmung aus einer Schnapsidee entstanden“, gesteht Scholl. „Zunächst haben wir eine Hüpfburg gekauft und vermietet, nach und nach ist dann immer mehr dazu gekommen.“

Virtual Reality Anlagen, große Trampoline und mehr

Früher sei er selbst Angestellter gewesen und habe sich um den Vertrieb von Schiebetüren gekümmert, erklärt Scholl. Heute ist er selbstständig.

Sein Unternehmen, die Belz/Schlorf GbR (A+R Fun Jump), mit Sitz in Stelle bietet auch Virtual Reality Anlagen, große Trampoline und vieles mehr an. Ursprünglich vermieteten die Geschäftspartner ihre Attraktionen für private Feiern, Stadt- oder Firmenfeste. Nun soll ein Teil von diesen im Alten Land einen dauerhaften Platz finden. Zunächst planen sie von Mai bis Oktober zu öffnen. Wenn das Wetter mitspielt und das Angebot gut angenommen wird, vielleicht auch noch einen Monat länger.

Corona spielte bei der Entscheidung für das feste Standbein und den Funpark im Alten Land eine große Rolle. „Wir konnten zwei Jahre lang nichts machen, es gab ja keine Feste“, berichtet Scholl. „Die letzten zwei Jahre haben wir mit finanziellen Unterstützungen vom Land Hamburg und vom Bund überlebt, außerdem haben wir Kredite aufgenommen“, erklärt er. „Der Park hier ist ein Notnagel für uns“. Auch wenn große Veranstaltungen wie der Hafengeburtstag in Hamburg dieses Jahr bereits abgesagt wurden, wollen die beiden weiterhin auf Festen unterwegs sein.

„Die ganze Familie soll sich willkommen fühlen“

Betreiben will Scholl den Funpark im Alten Land mit der Unterstützung seiner Frau und Aushilfen, die dann täglich von 14 bis 18 Uhr im Park arbeiten sollen. Am Eingang werde einmalig Eintritt gezahlt, für Kinder sollen es 11,50 Euro sein, für Erwachsene 4,50 Euro. Wenn bis dahin noch erforderlich, werden alle notwendigen Corona-Formalitäten kontrolliert. „Danach können sich die Kinder dann austoben“. Für die Versorgung wollen die Betreiber nicht nur Pommes und Chicken Nuggets anbieten, sondern auch Süßes wie Softeis oder Crêpes. „Die ganze Familie soll sich willkommen fühlen“ sagt Scholl. Ebenfalls können auf dem Gelände Kindergeburtstage veranstaltet werden.

Wenn alles so läuft wie geplant, soll in entfernter Zukunft auch noch ein kleiner Motorradimbiss auf dem Grundstück Platz finden. So soll das Gelände der ehemaligen Gaststätte wieder zum Leben erwachen.