Winsen. Das vorgesehene Grundstück im Ortsteil Stöckte könnte die Zersiedlung vorantreiben, befürchtet die SPD-Fraktion

Dass eine neue Grundschule in Winsen entstehen soll, um andere Grundschulen zu entlasten – darüber ist man sich in der Kreisstadt schon lange einig. Über den Standort wurde jedoch schon oft diskutiert. Vor rund zwei Wochen hat sich die Stadt Winsen nun auf ein Grundstück in Stöckte, auf Höhe des Grasweges, aber gegenüberliegend, festgelegt.

Zur Erschließung müsse noch Einiges geklärt werden, die Bauleitplanung sei noch nicht weit vorangeschritten, berichtet Stadtsprecher Theodor Peters. Feststehe aber schon jetzt, dass auch Wohnungen und ein Sportplatz am Standort entstehen sollen. Bereits 2024 beziehungsweise 2025 sollen laut Stadt in der neuen Grundschule Kinder unterrichtet werden.

Die Winsener SPD ist weniger begeistert von dem Schulstandort. Sie wirft der Verwaltung sogar vor, nicht alles dafür getan zu haben, eine optimale Lösung zu finden. „Das ist wirklich ärgerlich“, sagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Christine Glawe. „Seit vier Jahren reden wir über Stöckte und nun nimmt man ein Grundstück auf den letzten Drücker.“ Der Winsener Ortsteil Stöckte, der schon jetzt ein Straßendorf sei, würde sich mit dem neuen Schulstandort weiter zersiedeln.

SPD kritisiert Lösung, fürchtet Schulweg ist gefährlich

Darüber hinaus sei der Standort für Schulkinder, die zu Fuß oder mit dem Rad in die Schule kommen, gefährlich, weil teils nur einseitig ein Weg für Fußgänger oder Radfahrer besteht oder der bestehende im schlechten Zustand sei. Für die Hoopter Straße ist der Landkreis Harburg aber zuständig.

Glawe befürchtet, dass man sich hier nicht in der Pflicht sehe, sich zeitnah zu kümmern, da die Entscheidung über den Schulstandort von der Stadtverwaltung getroffen wurde. „Wir sind uns natürlich darüber bewusst, dass die Erschließung von Fuß- und Radwegen zu unseren Aufgaben gehört“, kontert Stadtsprecher Peters.

Glawe merkt außerdem an, dass der Stadt 2012 und 2015 bereits Grundstücke von Bürgern angeboten wurden, die sich besser eigenen würden. Peters betont, dass diese zur Wohnbebauung angeboten wurden, die Eigentümer ihre Grundstücke aufgewertet wissen wollten, die Stadt das Thema Wohnbebauung zu der Zeit aber nicht auf dem Zettel hatte und die Angebote nicht annahm.

Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Martin Porth gibt zu Bedenken, dass an dortiger Stelle außerdem ein weiteres Grundstück vonnöten sei, um die gesamte Fläche von der Hoopter Straße aus zu erschließen. Und bezüglich dieses Grundstücks habe man sich nicht mit dem Eigentümer einigen können, weswegen eine Schule dort nicht möglich sei. „Es war uns wichtig, dass Stöckte nun eine Grundschule bekommt. Wir wollten den Prozess nicht länger aufhalten“, sagt Porth und betont, dass der nun gefundene Standort der bestmögliche sei.