Buchholz. Im Musical spielen Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Liebesgeschichte der englischen Königin und ihres deutschen Ehemannes.
Die eigentliche Premiere liegt mehr als zwei Jahre zurück und war im November 2019 ein voller Erfolg. Jetzt, nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause, kommt das Musical „Albert & Victoria – Die Liebe des 19. Jahrhunderts“ der Buchholzer Regisseurin Ulrike Barz-Murauer endlich ein zweites Mal auf die Bühne. Insgesamt 70 Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Buchholz und Umgebung im Alter zwischen elf und 87 Jahren spielen gemeinsam die Liebesgeschichte der englischen Königin und ihres deutschen Ehemannes Albert von Sachsen-Coburg.
Die Premiere im November 2019 liegt mehr als zwei Jahre zurück
Das Stück, das im November 2019 von etwa 500 Zuschauern im Buchholzer Veranstaltungszentrum Empore umjubelt worden war, sollte aufgrund seines Erfolges eigentlich bereits im Juni 2020 erneut aufgeführt werden. „Das aber war aufgrund der Pandemie nicht möglich“, sagt die Autorin. Jetzt soll nachgeholt werden, worauf die Mitstreiter genauso sehr hingefiebert haben wie das Publikum. „Am 29. Januar um 20 Uhr ist es nun endlich soweit“, sagt Ulrike Barz-Murauer. „Dann gehen wir mit dem Musical nach mehreren coronabedingten Verschiebungen in die zweite Runde.“
Mehr als ein Jahr haben die Darsteller geübt, Texte und Choreographien einstudiert und sich mit der Geschichte des Liebespaares befasst. Die eigentliche Arbeit am Musical liegt aber schon acht Jahre zurück. 2013 begann die Autorin mit den Recherchen. Tagebücher und Briefe Alberts und Victorias wurden gelesen. Sie entdeckte, dass beide viel zusammen musiziert hatten. „Albert hatte eine ganze Reihe Lieder komponiert und Ernst II. hatte sogar Opern geschrieben“, erzählt sie. „Und Victoria war kein reiner Engel, sondern eine Frau mit vielen Ecken und Kanten, Albert nicht der machtlose Ehemann, sondern der eigentliche König.“
Umgesetzt werden Ereignisse der Jahre 1836 bis 1842
Das Leben des royalen Paares ergab so viel Stoff, dass entschieden werden musste, welchen Zeitraum das Stück behandeln sollte. Die Entscheidung fiel auf die Jahre 1836 bis 1842. Uraufgeführt wurde das Stück in Coburg. Die Premiere wurde ein großer Erfolg. 29 Vorstellungen leitete die Künstlerin seit 2016 im historischen Riesensaal von Schloss Ehrenburg.
Als im Frühjahr 2018 der Wunsch nach einem Musical-Projekt der Evangelisch-Lutherischen St. Paulus Kirchengemeinde Buchholz laut wurde, nahm der damalige Pastor Michael Wabbel Kontakt zu Ulrike Barz-Murauer auf. Die beiden hatten bereits in den Jahren 1994, 2000 und 2003 gemeinsam ihre Musicals „Reineke Fuchs“, „Engel, mein Engel!“ und „Mirjam“ mit Jugendlichen der Gemeinde erfolgreich zu Aufführungen in der Empore Buchholz, bei der EXPO 2000 in Hannover und auf diversen Kirchentagen bringen können.
Langjährige Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde St. Paulus
Im Sommer 2018 bot die Autorin der St. Paulus Kirchengemeinde ihr Musical „Albert und Victoria“ an. Bei einer kleinen Projektvorstellung im Herbst 2018 sollte herausgefunden werden, ob in der Gemeinde überhaupt Interesse bestünde, bei einem solchen Stück mitzuwirken. Es meldeten sich mehr als 70 freiwillige Teilnehmer jeder Altersstufe aus Buchholz und Umgebung. Die Empore bot einen Aufführungstermin im Herbst 2019 an.
Erzählt wird die Geschichte der jungen Victoria von Kent und des Albert von Sachsen-Coburg. Die beiden begegneten sich im Alter von 17 Jahren zum ersten Mal, verliebten sich drei Jahre später ineinander, als Victoria bereits zur Königin und damit zur mächtigsten Frau der Welt gekrönt worden war. Das Musical stellt die Personen in den Vordergrund, zeigt die Herausforderungen ihrer Ehe, aber auch die politischen Intrigen und Machtspiele.
Der männliche Hauptdarsteller ist 21 Jahre jung und Buchholzer
Gespielt werden die beiden Hauptfiguren von Marie-Sophie Weidinger und Johannes Frommhold. Marie-Sophie Weidinger spielte auch in Coburg die Rolle, nahm das Publikum mit ihren Wutausbrüchen, ihren Ängsten vor der Aufgabe als Königin und ihrem kraftvollen wie gefühlvollen Gesang mit. Der erst 21 Jahre alte Johannes Frommhold aus Buchholz, Darsteller bei „De Steenbeeker“, überzeugt stimmlich wie schauspielerisch, stellt die Wandlung Alberts vom schüchternen Prinzen zum politischen Akteur, fürsorgenden Vater und liebevollen Ehemann überzeugend dar.
Die gelungene Premiere im November 2019, die das Publikum mit packenden Dialogen, gefühlvollen Balladen, witzigen Pointen und Massenszenen mitriss, endete übrigens mit dem Schluss-Song „Gemeinsam können wir es schaffen!“ Eine Botschaft, die in diese Zeit passt und die am 29. Januar erneut gemeinsam gesungen werden soll. Karten für die Aufführung gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet des Veranstaltungszentrums unter www.empore-buchholz.de.