Hannover/Harburg. Trotz gestiegener Energiepreise und Pandemie wird es mancherorts sogar mehr Lichterglanz in der Adventszeit geben.

Festlich beleuchtete Innenstädte gehören vielerorts zur Advents- und Weihnachtszeit. Auch in diesem Jahr setzen Städte auf Lichterglanz. Die Corona-Pandemie, stark gestiegene Energiepreise und die Klimakrise sorgen nicht für weniger Adventsbeleuchtung als früher. Mancherorts wird sogar aufgestockt.

Die Landeshauptstadt Hannover spart trotz der gestiegenen Energiepreise nicht an der Beleuchtung, wie ein Sprecher der Stadt der Deutschen Presseagentur mitteilte. Er verwies darauf, dass Hannover seit zehn Jahren LED-Lampen verwende, wodurch der Stromverbrauch vergleichsweise niedrig sei. Die Planung und Umsetzung der adventlichen Beleuchtung erfolge unabhängig von der Pandemie. Die Stadt hofft demnach auf eine gut besuchte Innenstadt während der Vorweihnachtszeit. „Wenn die Beleuchtung dabei eine Rolle spielt, umso besser“, so der Sprecher.

Adventsbeleuchtung locke viele Menschen in die Innenstadt

Auch in Lüneburg sollen die Weihnachtslichter strahlen, wie ein Stadtsprecher sagte. „Lichter geben Sicherheit beziehungsweise sorgen für ein Sicherheitsgefühl, gerade für Personen, die allein unterwegs sind“, sagte er. Die Adventsbeleuchtung locke viele Menschen in die Innenstadt. „Das ist gerade nach der wirtschaftlich schwierigen Zeit der Corona-Pandemie enorm wichtig für die Gastronomie und den Einzelhandel.“ Daher seien dieses Jahr zusätzliche Illuminationen geplant.

Steigende Energiepreise und den Klimawandel habe die Stadt im Blick. Seit Jahren sei die Adventsbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Vom 24. November an werden die Kirchen St. Johannis, St. Michaelis und St. Nicolai sowie das Rathaus und die Brausebrücke illuminiert. Zudem gibt es mehrere Lichtprojektionen in der Stadt, unter anderem an der Kaimauer am Stint und am Glockenhaus.

Hase und Igel spielen bei der Weihnachtsdekoration in Buxtehude eine große Rolle, wie hier: ein Igel mit Geschenken.
Hase und Igel spielen bei der Weihnachtsdekoration in Buxtehude eine große Rolle, wie hier: ein Igel mit Geschenken. © HANSESTADT BUXTEHUDE | Madeline Jost

In Buxtehude ändert sich zwar aufgrund der Corona-Bestimmungen, wie berichtet einiges, in Sachen Weihnachtsmarkt, bei der stimmungsvollen Dekoration hingegen setzt die Hansestadt auf Bewährtes. Die Vorbereitungen und der Aufbau laufen bereits, wie Thomas Bücher als Sprecher der Stadt sagt. Am Montag, 22. November, und damit nach dem Totensonntag werden dann die Lichter angeschaltet. Vor allem das Motiv des Hasen und des Igels zieren die weihnachtliche Dekoration in der Innenstadt. Aber auch Sterne und Lichterketten, die sich um Bäume ranken, sollen den Besuch zur Adventszeit erhellen.

Das einzige was laut Bücher noch unklar ist: „In Buxtehude ist es eine kleine Tradition, dass die Weihnachtsdekoration jeder Jahr um ein Element erweitert wird.“ Ob es dieses Jahr möglich ist, stehe noch nicht fest. Der Grund laut Sprecher der Stadtverwaltung: Mal wieder Corona, aber nicht die Einschränkungen und Maßnahmen, sondern die mit der Pandemie zusammenhängende Rohstoffknappheit und die Lieferengpässe könnten die Erweiterung verhindern.

In Winsen gehen vom 22. November an die Lichter an

In Winsen werden ebenfalls vom 22. November, dem Montag vor dem ersten Adventssonntag an, 144 LED-Leuchten an begrünten Girlanden, 42 Sterne und rund 50 Zweige leuchten. Weihnachtsstimmung soll dadurch in der Innenstadt der Rathaus-, der Bahnhofs-, der Deich- sowie der Markstraße aufkommen.

Organisiert und finanziert wird die Beleuchtung von der City-Marketing Winsen GmbH, deren Gesellschafter die Stadt und die Kaufmannschaft der Kreisstadt sind. „Geplant ist, die Lichter bis zum neuen Jahr brennen zu lassen“, sagt Markus Trettin, einer der beiden Geschäftsführer des City-Marketings. 2019 fielen in Winsen über die Adventszeit 523 Euro Stromkosten an. Vor dem Hintergrund der derzeit steigenden Energiepreise dürfe die Rechnung in diesem Jahr höher ausfallen.

So sieht es in anderen niedersächsischen Städten aus

Auch für die Stadt Oldenburg ist Lichterglanz wichtig. Mit dem Start des Lamberti-Marktes am 16. November soll die Innenstadt festlich beleuchtet werden, wie die Oldenburg Tourismus & Marketing GmbH mitteilte. So werden rund 180 LED-Lichterketten aufgehängt und acht Schmuckbilder. Der Umfang sei in etwa der gleiche wie in den Vorjahren, hieß es. „Die Weihnachtsbeleuchtung leistet einen wichtigen Beitrag zur Stimmung“, sagt Friederike Töbelmann vom City-Management Oldenburg. „Lichtinstallationen in den Einkaufsstraßen machen die Vorweihnachtszeit besonders schön. Damit tragen wir zur Belebung der Innenstadt bei.“

In Göttingen hätten die Lichter in den vergangenen Jahren zu höheren Umsätzen beigetragen, sagt die Geschäftsführerin der Stadtmarketinggesellschaft Pro-city, Frederike Breyer. Ihr zufolge führte die Beleuchtung zu einem stimmungsvollen Innenstadt- und Einkaufserlebnis. „Wir möchten dafür sorgen, dass auch dieses Jahr trotz der widrigen Umstände eine weihnachtliche Atmosphäre in der Innenstadt herrschen kann.“ Um dem Klimaschutz Rechnung zu tragen, seien im Vorjahr die letzten Lichterketten auf LED-Leuchten umgestellt worden. Vor allem die Einkaufsstraßen werden mit Lampen dekoriert. Die größtenteils weihnachtlichen Motive leuchten erstmals am 22. November, wenn der Weihnachtsmarkt öffnet.

Osnabrück stockt die Adventsbeleuchtung sogar auf

In Osnabrück werde die Adventsbeleuchtung sogar aufgestockt, so eine Sprecherin der Marketing Osnabrück GmbH. Am Wall werde ein Abschnitt mit einer komplett neuen Weihnachtsbeleuchtung versehen. Sie soll auf den Mittelinseln der Straße in Form von Sternschnuppen leuchten. Auch die Werbegemeinschaften werden wieder die Innenstadt mit Advents- und Weihnachtsbeleuchtung schmücken, zudem werden einige Gebäude beleuchtet. Zum Start des Weihnachtsmarktes am 15. November sollen die ersten Lichter leuchten.