Winsen (Luhe). Auf dem Gelände des Krankenhauses Winsen (Luhe) brannte in der Nacht die Rettungswache. Krisensitzung des Rettungsdienstes.
Durch ein Feuer sind die Rettungswache und ein Verwaltungsgebäude auf dem Gelände des Krankenhauses Winsen (Luhe) im Landkreis Harburg am Freitagabend stark beschädigt worden. Die Polizei prüft Hinweise auf Brandstiftung.
Nach ersten Ermittlungen der Beamten brannte gegen 22.10 Uhr zunächst ein Holzverschlag, der auf der Rückseite direkt an den Gebäudekomplex aus Rettungswache, Verwaltungsgebäude und einem Mehrfamilienhaus angrenzte.
120 Feuerwehrleute bekämpften die Flammen
Das Feuer blieb zuerst unbemerkt, da sich nach ersten Angaben alle Sanitäter mit ihren Rettungswagen bei Einsätzen befanden. In dem Mehrfamilienhaus leben aktuell keine Bewohner. Als Patienten und Angestellte aus dem gegenüberliegenden Krankenhaus auf die starke Rauchentwicklung aufmerksam wurden, riefen sie die Feuerwehr.
Die Flammen breiteten sich schnell auf das Dach des Verwaltungsgebäudes des Deutschen Roten Kreuzes aus. Bis zu 120 freiwillige Feuerwehrleute aus zwei Landkreisen bekämpften in den Abendstunden den Brand. Dazu setzten sie zwei Drehleitern ein und konnten ein Übergreifen des Feuers auf die Fahrzeughalle und das Mehrfamilienhaus verhindern.
Feuerwehrleute retteten alle Rettungs - und Notarztfahrzeuge vor den Flammen und fuhren sie aus dem Gefahrenbereich. Nach etwa zwei Stunden meldete Winsens Stadtbrandmeister “Feuer aus”. Menschen wurden nicht verletzt. Da der Rauch vom Krankenhaus wegzog, mussten keine Stationen evakuiert werden.
Rettungsfahrzeuge verlegt - Notfallversorgung gesichert
Nach ersten Schätzungen entstand ein Sachschaden im Bereich von Hunderttausend Euro. Der Verwaltungstrakt, den das DRK unter anderem als Finanzbuchhaltung nutzt, wurde durch das Feuer stark beschädigt. Feuerwehrleute retteten Dutzende Aktenordner mit Patientendaten ins Freie.
Die Unterlagen wurden an einen sicheren Ort gebracht. Durch Rußablagerungen ist die Rettungswache, die vom DRK zusammen mit der kreiseigenen Rettungsdienstgesellschaft genutzt wurde, nicht mehr benutzbar. Um die rettungsdienstliche Versorgung in und um Winsen aufrechtzuerhalten, sind zwei Rettungswagen noch in der Nacht an die Feuerwachen Winsen und Stöckte verlegt worden.
Konkrete Hinweise auf Brandstiftung
Der tagsüber in Winsen stationierte Notarzt soll ebenfalls von der Feuerwehr Winsen starten. In einer Krisensitzung mit Landrat Rainer Rempe, Vertretern des DRK und der kreiseigenen Rettungsdienstgesellschaft wurde in den Nachtstunden über die weitere Unterbringung von Material und Fahrzeugen beraten. Nach ersten Planungen sollen die Fahrzeuge vorerst auf Standorte in Seevetal und Winsen verteilt werden.
Ob das Gebäude, welches dem Krankenhaus gehört, saniert werden kann, steht noch nicht fest. Während die Feuerwehr den Brand löschte, nahmen Tatortermittler der Polizei ihre Arbeit auf. Nach Zeugenaussagen und gesicherten Spuren gibt es konkrete Hinweise auf Brandstiftung. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.