Lüneburg. Ausgerechnet in der Corona-Zeit eröffnen Betreiber den Standort in der Hansestadt. Auf welche Regeln sie bei Besuchern bestehen

„Wir sind Lüneburgs erster und einziger Beachclub“, sagt Merlin Nikulka als einer der vier Gründer des Saltbeachclubs stolz. Drei ereignisreiche Wochen liegen seit der Eröffnung des Clubs hinter ihm, in denen von After Work Partys bis zur Currywurst für Schulkinder zum Sommerferienbeginn für alle Altersgruppen etwas organisiert wurde. Auch in Zukunft sind noch viele Veranstaltungen geplant.

„Wir öffnen in der Woche immer um 16 Uhr. Da kommen dann erst einmal viele Familien mit Kindern“, erzählt Merlin Nikulka. Für die ist der Beachclub vor allem ein Spieleparadies aus Sand. Auf den aufgeschütteten Sandhügeln, Rutschen, Autoreifen und sogar einem kleinen Boot gibt es jede Menge Spielmöglichkeiten für jüngere Besucher. Für ältere Besucher sind solche After Work Partys wie an diesem Abend gedacht.

Besucher tanzen zur Musik im Sand und lassen den Feierabend ausklingen

Gegen 18 Uhr fängt der DJ an, Musik zu spielen. Die After Work Party startet, die nun jeden Donnerstag angeboten wird. Noch ist es allerdings ziemlich leer. Aber das könnte auch mit den dunklen Wolken zusammenhängen, die über der Hansestadt an diesem Tag hängen. Das Beachclub-Geschäft ist eben sehr wetterabhängig.

„Ab 20 Uhr kommen meistens die Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, berichtet Merlin Nikulka von Donnerstagen mit schönerem Wetter. An denen tanzen die Besucher dann zur Musik im Sand und lassen den Feierabend ausklingen. An drei Ständen gibt es Bier, Cocktails und Softdrinks. Für den Hunger werden Currywurst und Pommes angeboten, ein weiterer Foodtruck ist in Planung. Sportbegeisterte können eine Tischtennisplatte und ein Beachvolleyballnetz nutzen.

Betreiber verlangen Corona-Test oder Impfnachweis von Besuchern

Es klingt, als gebe es gar kein Corona. Doch um in den Beachclub hineinzukommen, brauchen Besucher einen Schnelltest oder eine Impfbescheinigung. Diese Regel haben sich die Betreiber selbst auferlegt, um den Gästen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln zu können. Am Sitzplatz kann dann auch die Maske abgenommen werden. „Gerade am Wochenende wird es voll. Weil wegen der Corona-Pandemie viele Clubs und Discos noch geschlossen sind, kommen die Besucher dann zu uns“, berichtet Felix Dimke, Mitgründer des Beachclubs. „In den Sommerferien haben wir jeden Tag auf, auch wenn es sich manchmal nicht lohnt.“ Nur wenn das Wetter gar nicht mitspielt, bleibt der Club geschlossen. Für den Fall, dass überraschend kleinere Schauer oder Nieselregen herunterkommen, gibt es Zelte, die bei gutem Wetter Schatten spenden.

Die vier Gründer des Beachclubs, Merlin Nikulka, Felix Dimke, Dennis Teppler und Jan-Paul Brüning sind seit längerem befreundet und hatten schon vor der Pandemie die Idee, einen Beachclub zu eröffnen. „Wir sind Lüneburger, und wollten immer schon etwas für Lüneburg machen. Jetzt hat es sich halt kurzfristig ergeben. Wir hatten viel Unterstützung von örtlichen Unternehmen und Partnern, ansonsten hätten wir das gar nicht so schnell auf die Beine stellen können“, berichtet Merlin Nikulka. Schnell ging die Organisation tatsächlich. Innerhalb von zwei Wochen war alles geplant, eine Woche dauerte der Aufbau, und dann konnte der Beachclub auch schon eröffnet werden.

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„Wir arbeiten hauptberuflich als Bauträger im Immobilienbereich und betreiben nebenbei eine eigene Bar. Deshalb sind wir auch nicht darauf angewiesen, mit dem Beachclub Geld zu verdienen“, erklärt Felix Dimke. Das bedeutet auch, dass der Beachclub keinen Eintritt kostet und es keinen Kaufzwang gibt. Eine Apfelschorle kostet zum Beispiel 3,50 Euro. „Wir wollen ein gutes und vielfältiges Angebot zum fairen Preis schaffen“, sagt Felix Dimke.

Politiker und Stadtverwaltung unterstützen die Pläne

Erreichen kann man den Saltbeachclub bisher nur über die sozialen Medien Instagram und Facebook, eine Website befindet sich im Aufbau. Dort kommunizieren die Betreiber aktiv mit Besuchern und informieren über kurzfristige Änderungen und Veranstaltungen. Das Grundstück auf dem ehemaligen Exerzierplatz an der Bockelmannstraße und Konrad-Zuse-Allee wurde den Betreibern von der Firma Meyerbau kostenlos zu Verfügung gestellt. „Auch die Lüneburger Politik hat den Beachclub unterstützt. Wir haben geholfen, die Fläche und die Betreiber zusammenzubringen, und den Sand zu organisieren“, sagt Suzanne Moenk, Pressesprecherin der Stadt Lüneburg.

Der Saltbeachclub wird, wenn es das Wetter erlaubt, bis Mitte Oktober hier bleiben. Jeden Donnerstag gibt die After Work Party mit DJ, am Freitag und Sonnabend wird zudem Livemusik gespielt. In Planung ist zudem ein „Beachflohmarkt“. Und die Aussichten stehen auch für die nächsten Jahre gut. Merlin Nikulka sagt: „Im kommenden Jahr wollen wir den Beachclub dann vielleicht auf einem anderen Platz aufmachen. Aber wir bleiben sicher in Lüneburg.“