Hittfeld. Ladesäulen in Hittfeld und Maschen sollen Daten für den weiteren Ausbau der Infrastruktur in der Gemeinde liefern.

Seevetal macht ernst mit dem Ausbau der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge. Nachdem der Rat im April beschlossen hatte, dass die Gemeinde bis Ende 2022 ein Konzept erstellen wird, sollen nun drei bis vier Pilotstandorte – in Hittfeld, Maschen und möglicherweise auch in Meckelfeld – zeitnah starten. Die Nutzung dieser Ladesäulen soll Erkenntnisse für die parallel laufenden Konzeptionserstellung liefern.

Die sogenannte Ladeinfrastrukturkonzeption soll möglichst ganzheitlich und nachhaltig sein, heißt es aus dem Hittfelder Rathaus. Ziel ist es, Versorgungslücken an zentralen Punkten in der Gemeinde aufzudecken und einen sinnvollen Aufbau der notwendigen Infrastruktur zu planen. Mit Hilfe des Konzepts werden Standorte für Ladesäulen im halb­öffentlichen und öffentlichen Raum festgelegt, an denen sowohl Elektroautos als auch E-Bikes aufladen können. Das Betreiberkonzept soll den Einsatz von erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt stellen.

In Seevetal gibt es bisher acht Lade-Stationen für E-Autos

Bisher gibt es acht Standorte mit Ladesäulen im Gemeindegebiet: auf dem Lidl-Parkplatz am Fleestedter Ring, bei Rewe an der Schulstraße in Maschen, bei Edeka an der Ohlendorfer Straße in Ramelsloh, an den A-7-Raststätten Hasselhöhe West und Seevetal Ost sowie auf privaten Firmengrundstücken an der Glüsinger Straße in Glüsingen, an der Straße Wildenmoor in Meckelfeld und am Postweg in Beckedorf.

Jetzt sind drei Ladesäulen auf dem Park-and-Ride-Parkplatz am Bahnhof Hittfeld geplant. Außerdem sollen zwei Standorte mit sogenannten Schnell­ladern entstehen, einer an der Jesteburger Straße nahe dem Hittfelder Friedhof und einer auf dem P&R-Parkplatz bei der Araltankstelle an der Winsener Straße in Maschen. Denkbar ist zudem eine Station in Meckelfeld am Wochenmarkt.

Gemeinde plant Kooperation mit Netzbetreiber EWE

Es werde als sinnvoll und zweckmäßig erachtet, dass in der Phase der Konzepterstellung schon einzelne Standorte „bespielt“ würden, begründet Bauamtsleiter Gerd Rexrodt die Vorgehensweise in der Vorlage für den Wege- und Verkehrsausschuss. Dieser befasst sich am Donnerstag mit dem Thema. Denn die Gemeinde will für die Konzepterstellung, für die ein externer Berater hinzugezogen werden soll, öffentliche Fördergelder beantragen. Für die Umsetzung soll der kommunale Netzbetreiber EWE ins Boot geholt werden.

EWE hat der Gemeinde bereits ein Angebot vorgelegt. Für den Standort am Hittfelder Bahnhof müsste die Gemeinde demnach bei einer achtjährigen Laufzeit etwa 65.000 Euro zahlen. Der Betrieb der Schnelllader an der Jesteburger Straße sowie in Maschen wäre für die Gemeinde aufgrund der hohen Frequentierung kostenlos. Für den optionalen Standort in Meckelfeld ist die Höhe der Kosten noch unklar.

Grüne und Linke bevorzugen Standort in Meckelfeld

Den strategischen Ausbau der Lade­infrastruktur hatte der Rat auf Antrag der Seevetaler SPD beschlossen. Diese hatte gefordert, dass die Gemeinde prüft, ob und wo im öffentlichen Raum Ladestationen für E-Autos und für E-Bikes eingerichtet werden können. Auch die Gruppe aus Grünen und Linken befürwortet die schnelle Installation von Ladesäulen – allerdings spricht sie sich für andere Standorte als die von der Verwaltung vorgeschlagenen aus.

Ihr Vorschlag lautet, in einem ersten Schritt jeweils zwei Ladesäulen auf dem Parkplatz zwischen den Straßen Am Anger und Mattenmoorstraße in Meckelfeld und auf dem Parkplatz vor dem Rathaus in Hittfeld zu errichten. Bei einer Konzeptvorlage Ende 2022 – die der hohen Arbeitsbelastung in der Verwaltung geschuldet ist – sei frühestens Mitte oder Ende 2023 mit ersten Maßnahmen zu rechnen, schreibt Gerd-Otto Kruse (Grüne) in dem Antrag der Gruppe. Dies sei angesichts der steigenden Zulassungszahlen von Elektro-Pkw viel zu spät. „Es ist daher notwendig, mit dem Bau erster Ladesäulen zu beginnen. Wir schlagen dazu bisher nicht versorgte Ortsteile der Gemeinde vor.“

Hoher Bedarf in Ortsteilen mit vielen Geschosswohnungen

Es sei davon auszugehen, dass der dringendste Bedarf in Ortsteilen mit vielen Geschosswohnungen bestehe, so Kruse. Auf Einfamilienhausgrundstücken könne die Stromversorgung in der Regel von den Bewohnern selbst sichergestellt werden. Außerdem eigneten sich Orte, die von vielen Autos angefahren werden sowie Einkaufszonen, Supermärkte, Bahnhöfe und das Rathaus. Als weitere Standorte schlägt die Gruppe den Bereich an Alter Bahnhofstraße und Moorweidendamm in Maschen sowie die Bahnhofsparkplätze in Hittfeld, Meckelfeld und Maschen vor. Der Wege- und Verkehrsausschuss tagt am Donnerstag von 17 Uhr an in der Burg Seevetal, Am Göhlenbach 11 in Hittfeld.