Hittfeld/Winsen. Energieversorger schließt aktuell knapp 3000 Haushalte in Emmelndorf und Hittfeld an – Landkreis sorgt bei 17 Schulen für Anschluss.

Im Landkreis Harburg geht der Ausbau eines Glasfasernetzes für schnelle und moderne Internetverbindungen weiter voran. So hat Landrat Rainer Rempe gerade den Startschuss für den Netzausbau an 17 Schulen im Landkreis Harburg gegeben. Schwerpunkt des Ausbaus ist derzeit die Gemeinde Seevetal.

Neben dem Gymnasium Hittfeld, das zu den Schulen gehört, die vom Kreis Glasfaseranschluss bekommen, werden in Emmelndorf und Hittfeld in den kommenden Wochen Glasfaserkapazitäten für knapp 3000 Haushalte geschaffen. Federführend ist hier der Energieversorger EWE.

EWE beginnt in Emmelndorf mit dem Ausbau

„Die Gemeinde begrüßt den geplanten Ausbau des Glasfasernetzes. Neben der angekündigten Versorgung Hittfelds durch die EWE baut derzeit Buchholz Digital im Bereich Emmelndorf, Siedlung und Beckedorf/Metzendorf sein Glasfasernetz aus. Für Meckelfeld hat die Firma Glasfaser Nordwest einen Baubeginn noch für dieses Jahr angekündigt. Für die Versorgung der weißen Flecken insbesondere im Süden unserer Gemeinde hat der Landkreis die Ausschreibung für den technischen Ausbau gestartet. Es geht voran“, sagt Andreas Schmidt, Sprecher der Gemeinde Seevetal.

Die EWE beginnt mit ihren ersten Baumaßnahmen in diesen Tagen in Emmelndorf östlich der Bahntrasse. Parallel zu den Glasfaserarbeiten erneuert der Energieversorger sein Leitungsnetz in weiten Teilen von Emmelndorf und Hittfeld. In den kommenden Monaten werden die Ausbauten Richtung Süden bis zur Autobahn A 1 und im Osten bis zur A 7 fortgeführt, so das Unternehmen. „Mehr als 2900 Haushalte erhalten die Chance, einen Glasfaserhausanschluss zu erhalten. Gleichzeitig bauen wir das Stromnetz für die kommenden Herausforderungen durch die klimaneutrale Elektromobilität aus“, sagt EWE-Regionsleiter Lars Beinke.

Das Unternehmen wird alle Haushalte, die vom Ausbau profitieren können, per Briefsendung informieren und ein entsprechendes Angebot machen. Mit dem Glasfaseranschluss sind dann Geschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde möglich. Die Hausanschlüsse werden bei Vertragsabschluss kostenfrei sein, sofern er nicht länger als 30 Meter ist. Wer weitere Informationen haben möchte, bekommt sie unter www.ewe.de/glasfaser.

So steht es um die Internet-Versorgung der Schulen

Mit über 9.100 Mitarbeitenden und 5,6 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020 gehört EWE zu den großen Energieunternehmen in Deutschland. Das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg befindet sich überwiegend in kommunaler Hand. Es beliefert im Nordwesten Deutschlands, in Brandenburg und auf Rügen sowie in Teilen Polens rund 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden mit Strom, rund 0,7 Millionen mit Erdgas sowie rund 0,7 Millionen mit Telekommunikationsdienstleistungen.

Auch die Internet-Versorgung der Schulen im Landkreis Harburg wird weiter vorangetrieben. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich hat Landrat Rainer Rempe gemeinsam mit Vertretern des Fördergeldgebers, der Baufirma und der Schulen am vergangenen Mittwoch den Startschuss für schnelles Internet an 17 Schulen in Seevetal, Hanstedt, Hollenstedt, Winsen und Neu Wulmstorf gegeben. Die Schulen werden noch in diesem Jahr in zwei Abschnitten an das neue Netz angeschlossen sein und damit dann auch schnelles Internet erhalten.

„Damit geben wir dem Breitbandausbau einen weiteren Schub und verbessern mit dem Glasfaseranschluss das Lernumfeld für unsere Kinder und Jugendlichen“, betonte Landrat Rainer Rempe. Er wies darauf hin, dass die Digitalisierung einen immer größeren Stellenwert einnehme, gerade auch in den Schulen. Das habe sich nicht zuletzt in der Corona-Pandemie gezeigt. „Damit dieser digitale Wandel gelingt, müssen Schulen flächendeckend mit einer zeitgemäßen Bildungsinfrastruktur ausgestattet werden“, machte Rempe deutlich. Und dafür benötigten Schulen nicht nur motivierte Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch entsprechende technische Ausstattung. „Im Landkreis Harburg wollen wir diesen digitalen Wandel aktiv gestalten. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist auch die entsprechende Breitbandversorgung“, so der Landrat.

Die magischen Kabel: In diesen Röhren verlaufen die Glasfaserträger für das schnelle Netz.
Die magischen Kabel: In diesen Röhren verlaufen die Glasfaserträger für das schnelle Netz. © HA | Landkreis Harburg

Auch Projektleiter Wilfried Konnemann vom Breitbandzentrum Niedersachsen-Bremen und Matthias Schulze-Mantei von der AteneKOM als Fördergeldgeber betonten die Bedeutung des Glasfaserausbaus. Mit dem Baustart für die Schulen gehe man einen nächsten wichtigen Schritt.

Mit dem Breitbandprojekt des Landkreises Harburg und 25 seiner Gemeinden werden sämtliche kreiseigenen Schulen und optional auch alle anderen Schulen im Landkreis mit Breitband-Internet von mindesten 50 Mbit/s versorgt. Insgesamt erhalten dadurch 44 Schulen schnelles Internet, weitere zehn Schulen werden von Telekommunikationsunternehmen angeschlossen. Von den 17 Schulen, bei denen der Baustart zunächst erfolgt, ist bei den Schulen in Winsen – Luhe-Gymnasium, IGS Winsen-Roydorf, Förderschule Buchholz-Außenstelle Winsen, Oberschule Am Ilmer Barg, BBS I Winsen, Wolfgang-Borchert-Förderschule und Gymnasium Winsen – der Tiefbau bis 30. Juni beendet, danach wird das Netz an die EWE übergeben, die bis zu drei Monate Zeit zur Freischaltung hat.

Bis Jahresende sind die Schulen am schnellen Netz

Die übrigen Schulen folgen im Herbst: Der Abschluss der Bauarbeiten ist bis zum 30. September geplant, schnelles Internet steht dann bis spätestens zum Jahresende zur Verfügung. Das Breitbandprojekt wird insgesamt rund 7000 private und gewerbliche Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie die Schulen mit schnellem Internet (mindestens 50 MBit/s) versorgen. Der Landkreis investiert rund 45 Millionen Euro in den Bau des passiven Hochgeschwindigkeitsnetzes (Leerrohre, Glasfaserkabel und Kabelverzweiger).

Die Ausbaumaßnahmen finden im gesamten Kreis statt und werden zu rund 50 Prozent mit Bundes- und Landesmitteln gefördert. Die Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland überlässt den Netzausbau grundsätzlich dem freien Markt der privaten Telekommunikationsunternehmen. Landkreis und Kommunen können nur aktiv werden, wo Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse habe, die weißen Flecken mit Hochgeschwindigkeitsinternet zu versorgen.