Neu Wulmstorf. SPD und ADFC fordern Verbesserungen zwischen Neuenfelde und Neu Wulmstorf. Thema im Kreis-Ausschuss.

Radschnellwege, Velorouten, Bezirks-Radwege: Für Radfahrer in der Süderelberegion ist zwar viel geplant, im Alltag aber gibt es noch immer wieder Probleme, wie jüngst die Bauarbeiten für den Hamburger Abschnitt der neuen A26 gezeigt haben, wo wichtige Radwege-Verbindungen im Bereich der Baustelle regelrecht gekappt worden sind. SPD und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) in Neu Wulmstorf konnten – wie berichtet – zwar erreichen, dass die teils massiven Einschränkungen für Radfahrer nicht wie ursprünglich geplant bis 2024 andauern, sondern nur bis Ende dieses Jahres. Bis dahin müsse es aber auf den Alternativstrecken Verbesserungen geben, fordern jetzt SPD und ADFC im Nachgang und haben dabei besonders die L 235 zwischen Neuenfelde, Rübke und Neu Wulmstorf im Fokus.

Vor allem im Bereich der kreuzenden A26-Baustraße und Rübke gebe es aktuellen Handlungsbedarf. Hier müsse der teils nur 80 Zentimeter breite Rad- und Fußweg ausgebaut, repariert und von zusätzlichen Hindernissen befreit werden, heißt es in einer gemeinsamen Forderung, die am heutigen Donnerstag (11. Februar) auch im zuständigen Ausschuss des Kreistages in Winsen beraten werden soll.

„Das Rad als Pendler-Fahrzeug hat an Bedeutung gewonnen“

Gerade in der Corona-Pandemie habe das Rad als Pendler-Fahrzeug an Bedeutung gewonnen, begründet der SPD-Kreisfraktionschef und Neu Wulmstorfer Bürgermeister-Kandidat Tobias Handtke den SPD-Antrag. Zudem müsse der Landkreis auf die Stadt Hamburg „einwirken“, um die Situation für Radfahrer im weiteren Verlauf der Straße zwischen Rübke und Neuenfelde auf Hamburger Gebiet zu verbessern.

Tatsächlich stellt sich die Situation für Radfahrer dort auf dem „Nincoper Deich“ ziemlich schwierig dar, der Radweg ist auch hier teils sehr schmal und teilweise im Bereich der Neuenfelder Wohnhäuser kaum vorhanden. Das hatte auch schon die Grünen im Bezirk Harburg auf den Plan gerufen, die ebenfalls eine Verbesserung für Radfahrer auf dem Nincoper Deich gefordert hatten. In einer Antwort räumt die Hamburger Innenbehörde nun ein, dass der Weg teilweise durch Grünbewuchs eingeengt ist.

„Zeitnah“ werde daher dort die Radwegbenutzungspflicht aufgehoben – was bedeutet, dass Radfahrer auf der Straße fahren dürfen. Einen besonderen Schutz für sie wie Tempo 30 oder auch einen abgetrennten Streifen soll es dort aber nicht geben, so die Innenbehörde. Begründung: „Erfreulicherweise“ habe sich dort in den letzten fünf Jahren kein Verkehrsunfall mit Fahrradbeteiligung ereignet. Eine besondere Gefährdungslage als Voraussetzung für solche Maßnahmen könne daher nicht begründet werden.