Mienenbüttel . Besonders aus dort gelagertem Katzenstreu könnten giftige Stoffe in den Boden gelangt sein, so der Verdacht

Auf dem Gelände der inzwischen stillgelegten Tierversuchsanstalt in Mienenbüttel soll in Kürze mit der Suche nach Schadstoffen aus den jahrelangen medizinischen Versuchen begonnen werden. Besonders aus dort gelagertem Katzenstreu könnten giftige Stoffe in den Boden gelangt sein, so der Verdacht. Das geht aus der Antwort der niedersächsischen Landesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor. Mit einem Ergebnis der Untersuchungen rechne man Ende des zweiten Quartals des nächsten Jahres, heißt es weiter in der Antwort.

Die Grünen hatten nach dem aktuellen Ermittlungsstand bei den Vorwürfen gegen das Betreiber-Unternehmen gefragt. Wie berichtet, werden dem „Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT)“ nach heimlich aufgenommenen Video-Aufnahmen durch Tierschützer vor allem Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Der Betrieb am Standort Mienenbüttel wurde vom Landkreis Harburg zudem untersagt. Gegen eine Person werde in diesem Zusammenhang bei der Staatsanwaltschaft Stade noch ermittelt, wie die Landesregierung auf Grünen-Anfrage ebenfalls mitteilte. Es bestehe ein Anfangsverdacht wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Unklar, wer für Sanierungskosten aufkommen muss

Das Gelände will LPT nach eigener Aussage unterdessen jetzt einer Tierschutzorganisation überlassen, um dort unter anderem sogenannte Listenhunde unterzubringen, die wegen ihrer Rasse als gefährlich eingestuft werden. Tierversuche werde es in Mienenbüttel hingegen nicht mehr geben, versicherte das Unternehmen, das seit Jahrzehnten schon im Fokus von Tierschützern steht. Man müsse dennoch jetzt ganz genau hinschauen, was mit dem Areal in Mienenbüttel weiter passiert, fordert die tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Miriam Staudte: „Es darf nicht passieren, dass auf diesem Wege die notwendigen Untersuchungen auf Kontamination des Geländes verzögert oder verhindert werden“, sagt die Grünen-Politikerin, die von der Landesregierung zudem konkretere Informationen zu dem Vorgang fordert.

So bleibe weiter unklar, wer für mögliche Sanierungskosten aufkommen muss. Auf Unverständnis stoßen bei der Grünen-Politikerin zudem die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Stade. Staudte: „Fest steht, die Missstände in dem Labor können nicht bloß einer Person angekreidet werden.“

Auch die örtliche Tierschutz-Organisation „Lobby pro Tier“ beobachtet die aktuellen Vorgänge rund um das seit Jahrzehnten umstrittene Labor weiter kritisch. „Wir bleiben am Ball und werden die Gesamtentwicklung vor Ort sehr genau beobachten“, kündigte ihre Sprecherin Sabine Brauer an.