Neu Wulmstorf. Die geschlossene Tierversuchsanstalt soll neu genutzt werden – aber LPT warnt weiter vor “falsch verstandenem Tierschutz-Aktivismus“.

Vor einigen Wochen überraschte das Hamburger Unternehmen LPT mit der Ankündigung, seine umstrittene Tierversuchsanstalt in Neu Wulmstorf-Mienenbüttel einer Tierschutzorganisation überlassen zu wollen. Jetzt sei man mit der Planung dazu auf einem konkreten Weg, teilte LPT (Laboratory of Pharmacology and Toxicology ) am Freitag mit. Die Wahl sei auf zwei gemeinnützigen Organisationen gefallen, die sich „ausschließlich dem Wohl der Tiere widmen und nicht gemeinsam mit Tierrechtlern gegen Forschungseinrichtungen agitieren“, wie der neue LPT-Geschäftsführer Thomas Wiedermann sagt.

Die ehemalige Tierversuchsanstalt in Mienenbüttel eigne sich ohne Umbauten direkt als Auffangstation für Fundtiere, aber auch zur Aufnahme für. Hier könnten solche Tiere durch Fachkräfte betreut werden und müssten nicht eingeschläfert werden. In den ehemaligen Laborräumen auf dem 15.000 Quadratmeter großen Gelände könnte es hingegen für Tiere Quarantäne-Stationen geben.

LPT will Nutzungsänderung für Tierversuchs-Labor beantragen

Eine Nutzungsänderung sei aber bisher von LPT noch nicht eingegangen, hieß es bei der Kreisverwaltung in Winsen. Allerdings sind zu dem Thema Gespräche geplant, bestätigte Neu Wulmstorfs Bürgermeister Wolf Rosenzweig. „Noch aber gibt es keinen konkreten Beschluss“, so Rosenzweig. LPT, das seinen Hauptsitz in Neugraben hat, war Ende vergangenen Jahres in die Schlagzeilen geraten. Seinerzeit hatten Tierschützer heimlich aufgenommene Videos aus dem seit Jahrzehnten umstrittenen Mienenbüttler Labor an die Öffentlichkeit gebracht und LPT Misshandlung von Tieren vorgeworfen.

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Behörden untersagten daraufhin den Betrieb zur Tierhaltung, es kam zu etlichen Demos gegen das Unternehmen. Inzwischen wechselte LPT aber den Geschäftsführer und zog eine Klage gegen das Betriebsverbot wieder zurück. Mit der Überlassung der Einrichtung „möchte LPT ein Zeichen für Tierschutz und gegen falsch verstandenen Tierschutz-Aktivismus setzen “, erklärte der neue LPT-Geschäftsführer Thomas Wiedermann. Forderungen nach einem generellen Verbot von Tierversuchen führten hingegen nicht zu einer Minderung von Tierleid. „Es führt zu einer Verlagerung der Testung in das Ausland“, so Wiedermann.