Hoopte . Nach fast 50 Betriebsjahren mit rund 100 Schließvorgängen pro Jahr wird das 1973 fertiggestellte Ilmenau-Sperrwerk umfassend instandgesetzt
Nach fast 50 Betriebsjahren mit rund 100 Schließvorgängen pro Jahr wird das 1973 fertiggestellte Ilmenau-Sperrwerk derzeit umfassend instandgesetzt. In den ersten zweieinhalb Monaten des Vorhabens rückte dabei vor allem der Bau eines neuen Betriebsgebäudes in den Blick. Mit der Herstellung des Kellergeschosses in dieser Woche können die weiteren Arbeiten auch im Winterhalbjahr sturmflutsicher weitergeführt werden.
Bereits Mitte August hatten die umfangreichen Bautätigkeiten in Hoopte begonnen. Das Sperrwerk an die gestiegenen Anforderungen des Küstenschutzes angepasst werden. Erster Schritt: Der Bau des neuen Betriebsgebäudes auf der Nordseite. Es soll künftig die neue Steuerungs- und Anlagentechnik aufnehmen und muss umfassend erweitert werden. Nach Aushub einer Baugrube für den Anbau Anfang September wurden dabei zuerst zwei Wanddurchbrüche zum nördlichen Maschinenraum und zum Dammtafellager vorgenommen.
Wanddicken von bis zu zwei Meter Stärke
„Hier galt es, Wanddicken von bis zu zwei Meter Stärke im Betonschneideverfahren zu überwinden“, erklärt Stefan Löhn, Projektleiter beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Lüneburg. Der Landesbetrieb betreibt die Anlage. Im Anschluss wurden verpresste Mikropfähle eingesetzt. Auf sie soll der spätere Anbau gegründet werden. Bis zu 15 Meter sie in den Grund. In zwei Arbeitsschritten wurden insgesamt 46 Pfähle eingebaut.
Nach Arbeiten an der Kellersohle sowie Schal- und Bewehrungsarbeiten steht in dieser Woche die Betonage der Wände selbst auf dem Programm. „Ein wichtiger Schritt, um die Baustelle gegen Sturmfluten abzusichern und die Deichsicherheit zu gewährleisten“, so Stefan Löhn. Damit kann in Hoopte auch im Winterhalbjahr sturmflutsicher weiter am Sperrwerk gearbeitet werden. In den kommenden Wochen rückt die Betonage der neuen Deckenplatte über dem ehemaligen Dammtafellager und dem neuen Kellergeschoss in den Vordergrund. Anschließend erfolgen die Schal-, Bewehrungs- und Betonagearbeiten für die Außenwände.
„Das Gebäude wächst dann gewissermaßen nach oben und wird in seiner Gestalt immer mehr erkennbar werden“, erklärt Löhn. Für den ersten Bauabschnitt rechnen die Küstenschützer mit sieben Monaten Bauzeit. Das Sperrwerk bleibt in dieser Zeit durch die Anlagentechnik und den Bedienstand auf der Südseite weiter funktionsfähig.