Buchhorst/Maschen/Isenbüttel. Das Mädchen befand sich 20 Minuten unter Wasser. Im Tankumsee ertrank ein Mann, in Maschen wird ein 22-Jähriger vermisst.
Gleich mehrere tragische Badeunfälle ereigneten sich am Wochenende in Norddeutschland: Ein fünfjähriges Mädchen ist in einem Baggersee am Elbe-Lübeck-Kanal in Schleswig-Holstein ertrunken. Rettungskräfte hatten das Kind am Sonntag leblos aus dem Gewässer bei Buchhorst geborgen und zunächst reanimiert. Es wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Hamburger Klinik geflogen, wo es später starb, sagte eine Polizeisprecherin am Montag.
Das Mädchen habe sich mindestens 20 Minuten unter Wasser befunden, bevor Taucher es aus dem Baggersee ziehen konnten, wie ein Sprecher der Rettungsleitstelle in Bad Oldesloe sagte. Der genaue Unfallhergang war zunächst unklar. Wie die Zeitung "Lübecker Nachrichten" berichtet, sei das Baden an dem See verboten.
34-Jähriger stirbt nach Badeunfall im Tankumsee
Auch in Niedersachsen kam es zu einem Todesfall durch Ertrinken: Nach einem Badeunfall im Tankumsee im Kreis Gifhorn ist ein 34 Jahre alter Mann aus Polen gestorben. Eine Herz-Kreislauf-Schwächung durch viel Alkohol und die heißen Temperaturen werden als Ursache für das Ertrinken vermutet, wie die Polizei am Montag mitteilte.
Ein Zeuge hatte am Sonntag beobachtet, wie der Mann unter Wasser glitt und kurz darauf mit dem Gesicht nach oben wieder auftauchte. Er wurde ins Klinikum Gifhorn gebracht, wo er kurz danach starb. Ein 25-jähriger Begleiter des Polen gab gegenüber der Polizei an, dass beide das gesamte Wochenende eine große Menge Alkohol getrunken hätten.
22-Jähriger nach Badeunfall in Maschener See vermisst
Die Polizei vermutet, dass ein 22 Jahre alter Mann am Sonntagnachmittag beim Baden im Maschener See ertrunken ist. Der Auszubildende aus der Samtgemeinde Salzhausen war zusammen mit drei Freunden (22, 22 und 21) aus Buchholz am Sonntag mit dem Schlauchboot auf dem See unterwegs. Die jungen Männer waren vom seichten Westufer aus zur Paddeltour gestartet. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad sprangen die Männer dann nah des Nordufers vom Boot aus in das 15 Grad kalte Wasser. Der See ist an dieser Stelle laut Polizei bis zu 6,50 Meter tief.
Als die Männer dann versuchten, schwimmend zurück ins Schlauchboot zu gelangen, verschwand der 22-Jährige plötzlich von der Wasseroberfläche. Die Männer riefen um Hilfe, worauf sich Badegäste und eine Stand-up-Paddlerin an der Suche nach ihm beteiligten. Rettungskräfte der Feuerwehr, der Polizei und der DLRG eilten herbei und suchten bis in die Abendstunden nach dem jungen Mann – vergeblich.
Polizei Buchholz bittet um Zeugenhinweise
Am Montagmorgen setzte die Polizei die Suche fort: Mit Sonargeräten untersuchten Taucher vom Boot aus den Seegrund. Die Sichtweite im ehemaligen Baggersee beträgt weniger als einen Meter. Eine Drohne machte Live-Bilder vom schwer zugänglichen Uferbereich. Zwei Taucher suchten den Seegrund vor dem Nordufer stundenlang systematisch ab. Leichenspürhund „Piet“ wurde am Ufer auf Suche geschickt.
Am Nachmittag wurde die Suche ergebnislos abgebrochen. Sie soll am Dienstag fortgesetzt werden. Die Polizei in Buchholz bittet die Stand-up-Paddlerin, die den Männern im Schlauchboot am Sonntag zu Hilfe geeilt war, sich als Zeugin unter Telefon 04181/2850 zu melden.