Hamburg. Staatsschutz ermittelt nach dem Kabelbrand. Strecke Hamburg – Hannover beeinträchtigt. Zehntausende Pendler betroffen.

Auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg-Harburg und Hannover dürfte es nach einem Kabelbrand zu tagelangen Einschränkungen gekommen. „Die Polizei geht derzeit davon aus, dass es sich um vorsätzliche Brandstiftung handelt“, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Harburg. „Da ein politisches Motiv nicht auszuschließen ist, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.“

Der Schaden könne in den Millionenbereich gehen, sagte er. Ähnliche Taten gebe es bundesweit und auch bereits im Bereich Maschen. Ein Lokführer habe gegen 2 Uhr in der Nacht die Flammen entdeckt. Außer Feuerwehr und Streifenwagen war am Morgen auch ein Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz.

Rund 40 Daten- und Kommunikationskabel beschädigt

Die Einschränkungen würden voraussichtlich noch bis Sonntagabend andauern, hieß es bei der Bahn in Hamburg am Vormittag. Die Strecke sei zwischen Hamburg und Maschen deshalb nur stark eingeschränkt nutzbar. „Rund 40 Daten- und Kommunikationskabel wurden beschädigt“, sagte ein Sprecher. Betroffen seien der Fern- und Nahverkehr sowie Güterzüge zwischen Hamburg und Hannover. „Erst nach Freigabe der Strecke durch die Behörden können sich unsere Mitarbeiter einen Überblick verschaffen und mit den Reparaturarbeiten beginnen.“

Die Züge der Bahn im Fernverkehr von Hamburg in Richtung Süden fahren mit Verzögerungen auf der gewohnten Strecke. Die Züge von Süden in Richtung Hamburg werden über Verden/Rotenburg mit entsprechend längerer Fahrtzeit umgeleitet.

„Wir bekommen etwa einen Zug pro Stunde durch“

Züge des Bahnbetreibers Metronom in Richtung Hamburg endeten wegen des Kabelbrandes zunächst in Winsen oder Maschen, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Zwischen Maschen und Hamburg-Harburg würden ersatzweise Busse eingesetzt, sagte er am Morgen. Züge in Fahrtrichtung Uelzen (Hamburg-Lüneburg-Uelzen) könnten zunächst noch fahren, es könne aber auch dort zu Verspätungen kommen. „Wir bekommen etwa einen Zug pro Stunde durch“, sagte er. Das sollte voraussichtlich auch mindestens bis Freitagabend andauern. Auf der Strecke Bremen-Rotenburg-Hamburg sei mit leichter Verspätung zu rechnen. Von den Einschränkungen seien allein Zehntausende Pendler betroffen.