Lüneburg. Campus-Gruppe gibt Angebot für geplante Halle in der Salzstadt ab. Politik soll nächste Woche entscheiden.

Die Campus Gruppe aus der Hansestadt will die geplante Arena Lüneburger Land betreiben. Das hat die Sprecherin der Campus-Management GmbH, Nele Jennert, am Montag bestätigt. „Wir haben ein Angebot abgegeben und sind jetzt gespannt, was folgen wird“, sagte Jennert.

Zur Höhe der gebotenen Pacht nahm sie am Montag jedoch keine Stellung. Bei dem Angebot handelt es sich um das einzige, das bis zum Abschluss der bis gestern angesetzten Frist bei der europaweiten Ausschreibung in Lüneburg eingegangen war. Der Landkreis Lüneburg ist Bauherr für das Projekt. Das Gebäude soll auf städtischem Boden an der Lüner Rennbahn nahe der Bundesstraße 4 entstehen.

Klaus Hoppe, der Chef der Campus-Gruppe, war am Montag in die Lüneburger Kreisverwaltung gekommen. Um 14 Uhr konnte der Erste Kreisrat Jürgen Krumböhmer dann den Umschlag öffnen. „Wir sehen das Angebot als zuschlagsfähig an“, sagte Krumböhmer nach der Einsicht.

Jetzt sollen die Unterlagen noch vom Rechnungsprüfungsamt durchgesehen werden. Danach wird dann die Politik mitreden. „Wir werden das Thema auf die Tagesordnung des Kreisaussschusses am kommenden Montag setzen“, so Krumböhmer. Das Gremium, zweitwichtigstes nach dem Kreistag, ist grundsätzlich für die Vergabe von Aufträgen zuständig.

Oberste Priorität in der Halle, deren Baukosten inzwischen auf rund elf Millionen Euro beziffert werden, wird künftig die Bundesliga-Volleyball-Mannschaft der SVG Lüneburg haben. Das gilt für die elf Heimspiele aber auch für Pokal-und Play-Off-Partien, insgesamt also 15. Danach rangieren kulturelle Veranstaltungen und an dritter Stelle Breiten-, Vereins-und Schulsport.

Andreas Bahlburg, der Geschäftsführer der für den Bundesliga-Betrieb ausgelagerten SVG-Tochter, hatte bereits Anfang Juli deutlich gemacht, dass er gern mit Hoppe als Veranstalter zusammenarbeiten würde.

Der Lüneburger Selfmade-Unternehmer, der auch Bronze-Sponsor der Volleyballer ist, hat ausgehend von einem studentischen Wohnheimprojekt 1993 unter seiner Marke Campus eine Firmengruppe aufgebaut, die mit Veranstaltungszentren wie der Vamos-Kulturhalle über Restaurants bis hin zum Carsharing breit aufgestellt ist. „Hoppe ist ein lokaler Player, ein verlässlicher Partner und hat den Draht zur Region“, sagte Bahlburg damals. Unternehmer und Manager kennen sich gut.

Die Volleyballer wollen grundsätzlich am Sonnabendabend spielen und an zwei Tagen pro Woche in der Halle trainieren. „Wir können aber, wenn große Kultur-Veranstaltungen anliegen, bei den Spielen aber auf Freitag oder Sonntag ausweichen“, verspricht der 59-Jährige pensionierte Bundeswehr-Offizier Bahlburg.

Der Bau der Arena soll nach den Planungen des Landkreises möglichst noch in diesem Jahr beginnen und nach einem Jahr abgeschlossen sein. „Die ersten Bekanntmachungen für die Firmen haben wir herausgegeben“, sagt Krumböhmer. Jetzt stehen die Aufträge für Erdarbeiten, den Rohbau, die Tribünen, die Dachkonstruktion und die Fassade an. Anfang September sollen die jeweiligen Leistungsverzeichnisse feststehen. „Insgesamt stehen diese Aufträge für mehr als 70 Prozent der Arbeiten an dem Gebäude“, so der Erste Kreisrat, der Vizechef der Kreisverwaltung.

Geplant für die Arena sind bis zu 3500 Plätze. Die Planung hat der Kreis dabei vom Vechtaer Architekten Herbert Buddelmeyer gekauft, der den Rasta Dom in Vechta entworfen hat. „Bundesligatauglich“ urteilt Bahlburg, der als Vizepräsident die Anforderungen des Deutschen Volleyball-Verbandes genau kennt.

Ob nun künftig die erstklassigen SVG-Volleyballer jubeln oder hochkarätige Kultur-Events die Besucher anlocken: Für Krumböhmer ist sicher: „Der Betreiber ist das A und O.“

Arena und SVG

Elf Millionen Euro Kosten, bis zu 3500 Sitzplätze und rund 500 Parkplätze am Rand von Lüneburg: Das sind die Eckdaten für die geplante Arena Lüneburger Land. Damit viele Besucher mit der Bahn anreisen können, gibt es derzeit Planungen für einen Shuttle-Service zum Bahnhof.

Die SVG Lüneburg ist Norddeutschlands größter Volleyball-Verein. Die Bundesliga-Männer wurden seit dem Aufstieg 2014 zweimal Dritter in der Meisterschaft und spielten einmal im Pokalfinale. SVG steht für „Spielvereinigung Volleyball Gellersen Lüneburg“.