Hollenstedt. Die Frau richtete Schäden in Höhe von rund 100.000 Euro an, als sie mit ihrem Hyundai unter anderem eine Waschstraße zerstörte.
Kurioser Unfall am Sonnabendnachmittag in Hollenstedt: Eine Rentnerin ist gegen 16.15 Uhr ungebremst durch eine Waschstraße gefahren und hat dabei die Anlage zerstört sowie mehrere Fahrzeuge beschädigt. Die 84 Jahre alte Frau wollte eigentlich mit ihrem Hyundai Elantra in die Waschstraße an der Tostedter Straße fahren, als sie aus bisher unbekannten Gründen plötzlich Vollgas gab. Mit hoher Geschwindigkeit fuhr sie durch die Anlage. Sie riss dabei die sich in unterer Position befindliche Portalwaschanlage aus ihrer Verankerung.
Außerhalb der Waschanlage zerstörte sie die gesamte Beifahrerseite eines VW Polos, der gerade die Anlage verlassen hatte. Nahezu ungebremst fuhr sie 20 Meter weiter über das Tankstellengelände und einen Bürgersteig auf die vielbefahrende Tostedter Straße. Dort erfasste ihr Wagen die rechte Seite eines vorbeifahrenden Ford Focus. Erst durch den Aufprall kam der Hyundai mit Automatikschaltung zum Stehen.
Fahrerin ging mit Rollator nach Hause
Die Beifahrerin (28) im Ford wurde durch den Aufprall leicht verletzt. Sie musste mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Rentnerin konnte nach einer kurzen Behandlung durch Sanitäter den Unfallort selbstständig verlassen. Sie musste sich dabei auf ihren Rollator stützen. Erste Schätzungen beziffern den Schaden an der Waschanlage auf knapp 90.000 Euro. Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf 100.000 Euro. Am Hyundai und dem Ford entstand durch den Unfall Totalschaden.
Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung
Die Portalwaschanlage hatte sich durch den Unfall in der Waschanlage verkantet. Feuerwehrleute aus Hollenstedt zogen mit ihrem Rüstwagen die Anlage wieder zurück in die Waschstraße. Ein Kran hob dabei die zerstörte Anlage an. Wie lange die Waschstraße an der Tankstelle außer Betrieb sein wird, konnte am Wochenende der Tankstellenpächter noch nicht einschätzen. Gegen die 84 Jahre alte Autofahrerin wurde von der Polizei ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Im Verlauf des Montags kann die Staatsanwaltschaft beantragen, dass ihr der Führerschein vorläufig entzogen wird.
Einen ähnlichen Unfall hatte es im Juli 2016 gegeben. Damals verwechselte ein 82-Jähriger Gas und Bremse. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit in eine Eisdiele. Bei diesem Unfall wurde glücklicherweise niemand verletzt. Am Gebäude entstand ein hoher Sachschaden. Im Juli 2015 war eine 60-Jährige ungebremst in eine Eisdiele in Bremervörde gefahren. Ein zweijähriger Junge und ein 65 Jahre alter Mann wurden dabei getötet. Laut den Ermittlungen der Polizei wurde dieser Unfall durch Fahrlässigkeit verursacht.