Hamburg/Hannover. 63-Jährige bekommt im Flixtrain durch manipulierte Steckdose Stromschlag. Fälle häufen sich. Die Polizei warnt eindringlich.
Plötzlich erlitt die Frau einen Stromschlag, dabei hatte sie nur ein Ladekabel in die Steckdose unterhalb ihres Sitzplatzes stecken wollen. Erneut stellt sich heraus, dass die Steckdose im Flixtrain offenbar absichtlich so manipuliert worden war, dass sich jemand verletzt. Die Vorfälle häufen sich derzeit, die Polizei warnt.
Der aktuelle Vorfall ereignete sich bereits am Freitag. Wie die Bundespolizei Hannover am Montag mitteilte, war die 63-Jährige um 7.30 Uhr im Zug von Aachen nach Dresden unterwegs. Zwischen Herford und Hannover wollte sie die Steckdose unterhalb ihres Sitzplatzes nutzen und bekam den Stromschlag.
Stromschlag im Zug – erneuter Vorfall in einem Flixtrain
Die Steckdosen in den Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs führen die in Deutschland reguläre Netzspannung von 230 Volt mit einer Frequenz von 50 Hertz, so die Bundespolizei. Eine wie auch in diesem Fall durch zwei Metallstifte manipulierte Steckdose und ein so herbeigeführter Stromschlag sind für die Betroffenen gefährlich. Daher ermittelt die Bundespolizei auch wegen gefährlicher Körperverletzung.
Erst vor einer Woche war es in Zügen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei Bremen und Hamburg zu Vorfällen mit manipulierten Steckdosen gekommen. Auch hier wurden Fahrgäste durch Stromschläge in einem Flixtrain verletzt.
Flixtrain nach Hamburg: Stromschlag im Zug – weiteres Opfer manipulierter Steckdosen
Wie die Bundespolizei Hamburg mitteilte, ereignete sich der eine Vorfall am 26. August gegen 12.10 Uhr in einem Flixtrain, der von Berlin nach Hamburg unterwegs war. Demnach tastete die Frau an ihrem Sitzplatz nach einer Steckdose, dann bekam sie einen elektrischen Schlag.
Neben Schmerzen habe sie auch Herzrasen bekommen, gab die 47-Jährige am Tag darauf bei der Bundespolizei zu Protokoll. Als der Zug den Hamburger Hauptbahnhof erreichte, suchte sie selbstständig ein Krankenhaus auf und blieb dort bis zum Abend zur Beobachtung, heißt es in der Mitteilung weiter. Ernste Verletzungen erlitt sie nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht.
Nur wenige Stunden später hatte sich ein 19-Jähriger in einem Flixtrain von Hamburg nach Stuttgart verletzt. Auch er bekam einen Stromschlag, mutmaßlich durch eine manipulierte Steckdose. Rund 800 Passagiere mussten in Celle die Waggons verlassen, dann wurden alle Strombuchsen kontrolliert.
Stromschläge in Hamburg: Das sagt Flixtrain zu mutmaßlich manipulierten Steckdosen
Diese beiden Vorfälle scheinen keine Einzelfälle zu sein. Erst zwei Wochen ist es her, dass eine 35-Jährige einen Stromschlag in einer Bahn von Stuttgart nach Karlsruhe erlitt, als sie eine Steckdose benutzen wollte. Weitere Personen hatten sich daraufhin gemeldet, die von ähnlichen Vorfällen berichteten.
In Bezug auf die jüngsten Fälle nahe Hamburg sagt Flixtrain-Sprecherin Isabella Domke dem Abendblatt: „Selbstverständlich hat die Sicherheit unserer Reisenden zu jeder Zeit höchste Priorität. Deshalb wollen wir nicht nur die genannten Fälle so schnell wie möglich aufklären, sondern führen auch regelmäßige Technikchecks in unseren Fahrzeugen durch.“
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Die jetzt betroffene 63-Jährige hat sich nach dem Vorfall freiwillig zu einer Untersuchung und Kontrolle ins Krankenhaus begeben. Die Polizei warnt Zugreisende davor, die Steckdosen in Zügen ohne Prüfung zu nutzen. Fahrgäste sollten grundsätzlich darauf achten, ob Fremdkörper in den Steckdosen stecken. Sollten sie etwas Ungewöhnliches bemerken, werden sie gebeten, umgehend das Zugpersonal oder die Bundespolizei zu informieren.