Lübz. Piratensender verbreitet Falschinformationen zur Invasion von Wladimir Putin. Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Wladimir Putin treibt seine Desinformationskampagne auf die Spitze: Wer in den Medien kritisch über den Krieg gegen die Ukraine berichtet, dem drohen in Russland nun bis zu 15 Jahre Haft. Die Propaganda, mit der der Präsident den Angriff auf das Nachbarland zu rechtfertigen versucht, wird aber auch im Ausland verbreitet – und traf nun einen Radiosender in Mecklenburg-Vorpommern.
Auf der UKW-Frequenz 107,3 war am Donnerstagmorgen im Raum Lübz (Kreis Ludwigslust-Parchim) statt Radio Ostseewelle ein Piratensender zu hören, der Propaganda zur Verteidigung zu Putins Angriffskrieg verbreitete. Das berichtet die Schweriner Volkszeitung. Demnach habe eine professionell wirkende Stimme auch Verschwörungstheorien zur Corona-Pandemie vorgetragen.
Radio Ostseewelle: Plötzlich ertönt Putin-Propaganda zum Krieg
Die Redaktion haben daraufhin zahlreiche Anfragen verstörter Hörer erreicht, teilte der Sender später auf Facebook mit. Man habe die zuständige Bundesnetzagentur zügig informiert. Um 13 Uhr war der Spuk schließlich vorbei: Offenbar eigenständig hat der Unbekannte den Störsender abgeschaltet, Radio Ostseewelle konnte wieder empfangen werden.
"Wahrscheinlich, weil ihm die Messwagen der Bundesnetzagentur immer näher kamen", zitiert die Zeitung Ostseewellen-Moderator Alexander Stuth. Der Staatsschutz habe nun wegen Verstoßes gegen das Telekommunikationsgesetz die Ermittlungen aufgenommen.