Bremen. Ein Krankenpfleger wird verdächtigt, zwei Patienten getötet zu haben. Behörde will verhindern, dass der 34-Jährige weiter arbeitet.
Weil er verdächtigt wird, zwei Patienten getötet zu haben, ist einem Bremer Krankenpfleger ein vorläufiges Berufsverbot erteilt worden. Das berichtete das Nachrichtenportal und Fernsehmagazin "buten un binnen" am Mittwoch. Ein entsprechendes Schreiben sei dem 34-Jährigen am Dienstag zugestellt worden, sagte ein Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts dem Magazin.
Die Aufsichtsbehörde will dem Bericht zufolge verhindern, dass der Mann weiter als Krankenpfleger arbeitet, bevor der Vorwurf des zweifachen Totschlags geklärt ist. Der 34-Jährige streitet ab, zwei Klinikpatienten durch die Gabe einer Überdosis Insulin absichtlich getötet zu haben.
Patienten getötet: Krankenpfleger saß in Untersuchungshaft
Der Mann saß seit Juli in Untersuchungshaft, wurde aber vor rund einem Monat entlassen, weil das Landgericht keinen hinreichenden Tatverdacht mehr sah.
Das Gericht stufte laut "buten un binnen" ein Gutachten als mangelhaft ein. Jetzt soll ein weiteres Gutachten erstellt werden. Das Landgericht hat noch nicht entschieden, ob ein Hauptverfahren eröffnet wird.
Ex-Krankenpfleger Niels Högel verbüßt lebenslängliche Freiheitsstrafe
Der Fall erinnert an den Serienmörder Niels Högel. Der ehemalige Krankenpfleger zuletzt im Juni 2019 wegen weiterer 85 Morde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Zugleich stellte die Kammer die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren in der Praxis so gut wie ausschließt.
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Niels Högel soll fast hundert Menschen getötet haben. Er verbüßt seine lebenslange Freiheitsstrafe hinter sechseinhalb Meter hohen Mauern in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg.