Papenburg. Wieder ist ein neues Kreuzfahrtschiff von der schmalen Ems hinaus auf die Weltmeere gefahren. Der Start verlief im Rückwärtsgang.
Das neugebaute Kreuzfahrtschiff „AidaCosma“ hat den schwierigsten Teil seiner Überführung von der Meyer-Werft zur Nordsee gemeistert. Die rund 40 Kilometer lange Strecke auf der schmalen Ems samt der Passage des Emssperrwerks bei Gandersum legte der Ozeanriese am Sonnabend sogar etwas schneller als geplant zurück, wie ein Werftsprecher sagte. Der Wasserstand sei gut gewesen und der Wind nach zuvor stürmischen Tagen abgeflaut.
Das 337 Meter lange Schiff hatte am frühen Sonnabendmorgen in Papenburg seine Schleppfahrt begonnen. Bei der Reise über die Ems wurde die „AidaCosma“ - wie immer bei diesen spektakulären Überführungen - rückwärts geschleppt, weil sie so besser manövriert werden kann. Schaulustige versammelten sich noch in der Dunkelheit am Deich, um den bunt erleuchteten Ozeanriesen zu bestaunen. Die Überführungen locken immer viele Schiffsfans an. Umweltschützer kritisieren aber, das Anstauen der Ems schade dem Fluss und seinen Ufern.
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„Aidacosma“: Zweite Überführung für Meyer-Werft in 2021
Erstes Ziel der „Aidacosma“ ist Eemshaven in den Niederlanden, das planmäßig noch am Sonnabend erreicht werden sollte. Anfang November ist von dort die erste Probefahrt auf der Nordsee Richtung Norwegen geplant, Ende des Jahres soll das Schiff der Reederei übergeben werden.
„Wir sind sehr glücklich, dass unser neues Kreuzfahrtschiff ihre erste Fahrt auf der Ems erfolgreich gemeistert hat“, teilte Hansjörg Kunze, Sprecher der Reederei Aida Cruises in Rostock, mit. Es ist der zweite Neubau von Aida Cruises, der auch vollständig mit Flüssiggas betrieben werden kann. Flüssiggas gilt als umweltfreundlicherer Antrieb als Diesel oder Schweröl.
Für die Meyer-Werft ist es die zweite Überführung in diesem Jahr. Deutschlands größter Schiffbaubetrieb hat sein Bautempo drosseln müssen, weil aufgrund des weitgehenden Stillstands der Kreuzfahrtindustrie wegen der Corona-Pandemie neue Schiffe kaum gefragt sind. Die Krise hat auch einige Hundert Arbeitsplätze gekostet.