Sylt. Trotz roter Flagge ging eine Urlauberin zum Baden in die Nordsee. Rettungsschwimmer versuchen sofort zu helfen – dann das Drama.
Nach dem tragischen Badeunfall in der Nordsee vor Sylt, in dessen Folge ein Rettungsschwimmer und eine Urlauberin gestorben sind, gedenkt die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) ihres Kollegen auf Instagram.
"Dies ist traurig und tragisch gleichermaßen", schreibt die DLRG in dem sozialen Netzwerk. "Auf Sylt ist ein Mitglied der Rettungsschwimmerfamilie im Einsatz ums Leben gekommen. Auch die zunächst Gerettete ist leider gestorben. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen." Dazu ein Schwarzweißfoto von einer Rettungsboje und Schwimmflossen im Sand.
Sylt: Rettungsschwimmer stirbt, weil er helfen wollte
Der 47-Jährige war am Donnerstag bei dem Versuch gestorben, einer im Wasser um ihr Leben kämpfenden Frau zu helfen. Auch die zunächst gerettete Urlauberin (63) hat sich in der Klinik nicht erholen können und ist am Freitagmorgen gestorben.
Nach Abendblatt-Informationen war die Frau trotz wehender roter Flagge – die an Stränden ein Schwimm- und Badeverbot signalisiert – am Strand von Wenningstedt auf Höhe des "Gosch"-Restaurants ins Wasser gegangen. Es herrschte Wellengang mit starker Unterströmung.
Rettungsschwimmer ertrinkt vor Sylt in der Nordsee
Daher hatten die Rettungsschwimmer von der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) kurz zuvor noch eine größere Gruppe aus dem Wasser gerufen. Die Frau habe es aber nicht mehr hinaus geschafft – sie war zu dem Zeitpunkt die einzige Person im Meer und geriet in Lebensgefahr. Zwei Rettungsschwimmer und vier andere Badegäste seien ihr gegen 14.15 Uhr zu Hilfe geeilt, sagte ein Polizeisprecher.
Die Schwimmerin wurde aus dem Wasser gezogen und am Strand reanimiert. Per Rettungshubschrauber wurde sie anschließend in eine Klinik geflogen. „Aber einer der beiden Rettungsschwimmer konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden“, sagte der Sprecher. Am frühen Morgen verstarb auch die aus Hessen stammende Urlauberin in der Klinik.
Sylt: Polizei ermittelt nach tödlichem Badeunfall
Weitere Details zu dem Unglück konnte er zunächst nicht nennen. Die Polizei habe die Ermittlungen übernommen. Auch am Freitagmorgen wollte die Polizei keine näheren Angaben machen.
Auf der Insel ist man erschüttert, dass immer wieder Touristen trotz roter Flagge ins Wasser gehen. An den Stränden weisen Warntafeln auf die große Gefahr durch Unterströmungen hin. Nach Angaben der DLRG sind dieses Jahr in Schleswig-Holstein bereits elf Menschen beim Baden ums Leben gekommen.